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Potter Schlammspringer
Anmeldungsdatum: 03.02.2006 Beiträge insgesamt: 128 KTM LC8 Adv 950 S, 2004 → 25.000 km
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Verfasst am : Di, 25. Jul 2006, 10:51 Titel: Geschichten aus dem Amiland |
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Ein Kaffee und die Folgen: Nur weil sich 1992 die damals 79-jährige Stella Liebig bei McDonald's einen Becher Kaffee kaufte und ihn nicht sofort austrank, erfreuen uns alljährlich die nach ihr benannten Stella-Awards. Kaffeeliebhaberin Stella setzte sich nämlich mit dem Kaffee in das Auto ihres Enkels und fuhr los. Beim Fummeln am Deckel des Kaffeebechers - sie wollte noch Zucker und Sahne hinzufügen - schwappte das Heißgetränk über, und Stella Liebig verbrühte sich schmerzhaft an sonst nicht so leicht zugänglichen Stellen. Grund genug für die Dame, mittels ihrer Anwälte McDonald's zu verklagen - immerhin hätte ihrer Meinung nach der Fastfood-Konzern auf die Temperatur des Kaffees hinweisen und vor dieser unsachgemäßen Transportvariante warnen müssen. Ein Gericht sah das ähnlich und sprach ihr daraufhin 2,9 Millionen Dollar Schmerzensgeld zu. Damit avancierte Stella Liebig zur Namenspatronin der Stella-Awards für besonders bizarre und skurrile Urteile.
Gewinner 2005:
Platz 6 : Bob Dougherty (Louisville, Colorado)
Ein harmloser Scherz und die Folgen: Im beschaulichen Louisville, Colorado beschmierte ein Witzbold einen Toilettensitz in der örtlichen Filiale der Ladenkette "Home Depot" - und der arme Bob Dougherty klebte fest, als er sich darauf niederließ. "Das ist nicht der Fehler von Home Depot", erkannte Dogherty völlig richtig. Als Entgegenkommen bot ihm der Baumarkt dann immerhin 20.000 US-Dollar an. Darauf beschwerte sich Dougherty, das Angebot sei beleidigend - und verklagte Home Depot auf drei Millionen Dollar.
Platz 5: Michelle Knepper (Vancouver, Washington)
Frau Knepper suchte sich aus dem Telefonbuch einen Arzt, der ihr Fett absaugen sollte. Sie ließ den Eingriff vornehmen, obwohl der Doktor "nur" Dermatologe (also Hautarzt) und nicht Schönheitschirurg war. Nachdem es Komplikationen gab, beschwerte sich Knepper, sie hätte diesen Arzt natürlich niemals ausgesucht, wenn sie gewusst hätte, dass er für solche Eingriffe keine Zertifizierung der Kammer besitzt. Sie vertraute also eher dem Telefonbuch-Eintrag, als beim Arzt nachzufragen oder sich einmal die Diplome an der Wand anzusehen! Also verklagte Knepper... die Telefongesellschaft! Und gewann 1,2 Millionen US-Dollar PLUS 375.000 Dollar für ihren Ehemann wegen "Verlusts ehelicher Dienste und Gemeinschaft".
Platz 4: Rhonda Nichols (Fairview Heights, Illinois)
Die Provinz ist langweilig? Von wegen: Rhonda Nichols teilte mit, dass ein Wildvogel sie vor "Lowe's" Heimwerkerladen in Fairview Heights "angegriffen" und verletzt hätte. Richtig: VOR dem Geschäft. Dennoch befand sie Lowe's für schuldig, wilden Vögeln zu erlauben, frei in der Luft herumzufliegen. Zwar meldete Nichols den Vorfall nie bei Lowe's, verklagte die Heimwerkerkette aber auf "mindestens" 100.000 US-Dollar an Schadenersatz. Im Januar 2006 wurde der Fall vom Gericht abgelehnt.
Platz 3: Barnard Lorence (Stuart, Florida)
Lorence schaffte etwas Alltägliches: Er überzog sein Bankkonto. Als ihm die Bank daraufhin eine Bearbeitungsgebühr in Rechnung stellte, erhob er Klage wegen "Stress und Schmerz" und den Schlafstörungen, die er deshalb bekommen hatte. Einige hunderttausend Dollar, so Lorence, wären ja nur "ein Klaps auf die Hand" - während sein Streitwert in Höhe von zwei Millionen US-Dollar wohl eher einem Hieb mit dem Vorschlaghammer gleichkommt. Pervers!
Platz 2: Wanita "Renea" Young (Durango, Colorado)
Zwei junge Mädchen hatten als anonyme Geste nachbarschaftlicher Nettigkeit Kekse gebacken und sie heimlich vor den Türen der Nachbarn deponiert. Bei einer riefen sie mit ihrer Aktion allerdings keine Freude hervor: Wanita Young erschreckte sich, als sie die Teenager auf der Verande vor ihrem Haus hörte. Zwar entschuldigten sich die beiden Mädchen - auch schriftlich - bei ihr, doch Young verklagte sie trotzdem auf 3000 US-Dollar: Wegen der "erlittenen Pein". Als Young dann 900 US-Dollar gewonnen (!!) hatte, posaunte sie ihren Fall in lokalen Zeitungen und TV-Sendungen heraus. Jetzt ist sie schockiert, dass jeder in Durango sie für ihre Boshaftigkeit hasst - und fürchtet, dass sie deshalb vielleicht umziehen muss. Aber hey: Sie hat gewonnen!
Der Gewinner 2005: Christopher Roller (Burnsville, Minnesota)
Professionelle Zauberkünstler verwirren Christopher Roller. Deshalb verklagte er die beiden US-Star-Magier David Blaine und David Copperfield zur Herausgabe ihrer Berufsgeheimnisse - oder sie müssen ihm zehn Prozent ihrer lebenslangen Einnahmen zahlen. Das wäre bei David Copperfield immerhin ein geschätzter Streitwert von 50 Millionen US-Dollar und auch bei David Blaine würden immer noch zwei Millionen US-Dollar fließen. Die Grundlage dieser Klage ist so schlicht, wie überzeugend: Roller behauptet, dass die Zauberer den Regeln der Physik trotzen, und somit "göttliche Kräfte" einsetzen. Aber da Roller (zumindest nach eigenen
Angaben) GOTT ist, stehlen ihm die beiden "irgendwie" diese Kraft.
vor 2005:
Den 5. Platz teilen sich drei Kandidaten:
Kathleen Robertson aus Austin/Texas wurde von einer Jury 780.000,-- USD Schadenersatz zugesprochen, weil sie sich in einem Möbelgeschäft den Knöchel gebrochen hatte, nachdem sie über einen auf dem Boden herumkriechenden Säugling gestolpert und gestürzt war. Die Ladenbesitzer nahmen das Urteil gefasst aber ungläubig zur Kenntnis, da der Säugling der Sohn der Klägerin war.
Der 19-jährige Carl Truman aus Los Angeles erhielt 74.000,-- USD Schmerzensgeld und Ersatz der Heilbehandlungskosten, weil ein Nachbar ihm mit einem Honda Accord über die Hand gefahren war. Mr.Truman hatte anscheinend den Nachbarn am Steuer des Wagens übersehen, als er ihm die Radkappen zu stehlen versuchte.
Terence Dickson aus Bristol/Pennsylvanien versuchte das Haus, das er soeben beraubt hatte, durch die Garage zu verlassen. Es gelang ihm jedoch nicht, die Garagentür zu öffnen. Ins Haus kam er ebenfalls nicht mehr, da die Verbindungstür zur Garage ins Schloss gefallen war. Mr. Dickson mußte 8 Tage in der Garage ausharren, denn der Hausbesitzer war im Urlaub. Er ernährte sich von einem Kasten Pepsi-Cola und einer großen Tüte Hundefutter. Das Gericht sprach ihm wegen der erlittenen seelischen Grausamkeiten 500.000,- USD Schadenersatz zu.
4. Platz
Jerry Williams aus Little Rock/Arkansas erhielt 14.500,-- USD Schmerzensgeld und die Heilbehandlungskosten zugesprochen, weil ihn der Beagle des Nachbarn in den Hintern gebissen hatte. Das Schmerzensgeld erreichte den geforderten Betrag nicht ganz, weil die Jury zu der Auffassung gelangte, Mr. Williams hätte nicht über den Zaun klettern und mehrfach mit seiner Luftpistole auf den Hund schießen sollen.
3. Platz
Ein Restaurant in Philadelphia müsste an Ms. Amber Carson aus Lancester/Pennsylvanien ein Schmerzensgeld von 113.500,-- USD zahlen, weil diese im Restaurant auf einer Getränkepfütze ausgerutscht war und sich das Steißbein gebrochen hatte. Auf dem Fußboden befand sich das Getränk, weil Ms. Carson es 30 Sekunden zuvor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet hatte.
2. Platz
Kara Walton aus Clymont/Delaware stürzte aus dem Toilettenfenster einer Diskothek und schlug sich zwei Vorderzähne aus. Sie erhielt die Zahnbehandlungskosten und 12.000,-- USD Schmerzensgeld zugesprochen. Gestürzt war sie bei dem Versuch, sich durch das Toilettenfenster in die Diskothek zu mogeln um den Eintritt von 3,50 USD zu sparen.
Patz 1 (einstimmig)
Unangefochtener Sieger des Wettbewerbs um den Stella-Award ist: Mr. Merv Grazinski aus Oklahoma City. Der Wohnwagenhersteller Winnebago MotorHomes mußte ihm nicht nur ein neues Wohnmobil stellen, sondern auch 1.750.000,-- USD Schmerzensgeld bezahlen. Auf dem Heimweg von einem Football-Spiel hatte Mr. Grazinski die Tempomatic seines Gefährts auf 110 km/h eingestellt und danach den Fahrersitz verlassen, um sich im hinteren Teil des Wohnmobils einen Kaffee zu bereiten. Das Wohnmobil kam prompt von der Strasse ab und überschlug sich. Mr. Grazinski begründete seine Forderung mit der Tatsache, dass in der Betriebsanleitung des Wohnmobils nicht darauf hingewiesen worden sei, dass man auch bei eingeschalteter Tempomatic den Fahrersitz nicht verlassen dürfe. Der Hersteller hat - in Erwartung weiterer Trottel - inzwischen die Bedienungsanleitung geändert.
Wen wundert da noch ein Präsident wie Georg W. Bush ...? _________________ Pure Vernunft darf niemals siegen!
2004er GO!!!!!!! Blue High + Akras + 16/45 + Potter EXC Heckumbau + SE-Kotflügel + BAB-Pads ( zerkratzt ) |
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Gilbert  Sponsor
Anmeldungsdatum: 06.07.2005 Beiträge insgesamt: 659
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Verfasst am : Di, 25. Jul 2006, 11:18 Titel: |
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Unglaublich... aber sind nicht die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten?
Insofern glaube ich fast, dass die Texte wirklich wahr sind...
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magicalex Hinterradspezi
Anmeldungsdatum: 24.05.2005 Beiträge insgesamt: 3205
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Verfasst am : Di, 25. Jul 2006, 11:47 Titel: |
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Wie schon mehrfach gehört: Die Texte sind wahr!
...und wenn ich mich recht erinnere sind diese Urteile möglich mit dem Passus im amerikanischen Grundgesetz "der Amerikaner ist von Natur aus dumm" oder so ähnlich  |
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advi  Moderator
Anmeldungsdatum: 29.04.2003 Beiträge insgesamt: 5445 KTM LC8 Adv 950, 2003 1290 SAS
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Verfasst am : Di, 25. Jul 2006, 17:11 Titel: |
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Die spinnen die Amis!!!
Schade, dass ich nicht in den USA wohne.
Denn dann müsste bei meiner HP2 in der Betriebsanleitung stehen, dass mit SUMO Reifen die Gefahr besteht, dass die Sohlen auf dem Boden streifen.
Meine Daytonas haben deutlich gelitten, seit ich die HP2 habe. Trotz Zehenspitzen auf den Rasten schleift der Stiefel immer wieder in Kurven.
Ich denke, dass ich mit einer Einigung, lebenslang jährlich neue Stiefel und einer Apanage von sagen wir 100.000$ jährlich damit leben könnte
Ach ja, jährlicher gratis Tausch des Mopeds wegen angeschliffenen Fussrasten versteht sich von selbst.
Steht schliesslich nicht in der Betriebsanleitung, dass das passieren kann. Ist ein deutlicher Wertverlust des kostbaren Teils  |
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