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deltaprofi fixOffline
LC8 Junkie
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Anmeldungsdatum: 12.06.2003
Beiträge insgesamt: 360

BeitragVerfasst am : So, 24. Okt 2004, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

.. da war doch was , viel spass, 95 lybien....

...........Die feste Piste verwandelt sich im Laufe unseres ersten Fahrtages bald zu einer schmalen Spur, dann verschwindet sie ganz unter dem Saharasand.
Plötzlich liegt sie vor uns - die erste große Düne.
Vor ihr unser Magirus LKW als Stilleben - festgefahren im Sand.
Wie war das doch gleich? Luftablassen! Gesagt getan und siehe da es geht. Ich schlage vor, das Lager am Fuße der Düne aufzuschlagen und unseren Saharaneulingen, das Fahren im Sand näher zu bringen. Susanne, Sabine und Ute fahren zwar schon länger Enduro, aber mit diesen Sandmengen sahen sie sich noch nicht konfrontiert.
Ich behaupte, dass sie innerhalb einer Stunde soweit sind, den obersten Kamm der Düne zu erklimmen. Und tatsächlich stehen bald alle Enduros oben auf der Düne - und wieder hat der Wüstenbazillus zugeschlagen!
Am Abend sitzen alle hungrig um den Kochtopf. Zufrieden lassen wir die Nacht über uns herreinbrechen. Keine künstliche Lichtquelle nimmt Einfluss auf unser Sternenzelt, kein Laut, verursacht von Menschen, schwirrt durch den Äther - und das ist gut so!
Der nächste Tag beschert uns Dünen pur. Es macht irrsinnigen Spass die Stollenreifen durch den Sand zu pflügen und hinter jeder Düne breitet sich ein neues ergreifendes Panorama aus. Anspruchvolles Endurofahren, Fotografieren und Pausieren in perfekter Ausgewogenheit.
Wir Mopedfahrer verabreden uns mit dem LKW an einem Brunnen mitten in den Dünen. Palmen markieren den malerisch gelegenen Brunnen. Angekommen stellen wir die Mopeds ab und wie es nach einem langen Fahrtag ist, freuen wir uns nicht unerheblich auf den LKW, der da eine große Dose Erbseneintopf mit sich führt.
Es wird bald dunkel, eigentlich könnte der Magirus jetzt kommen - tut er aber nicht. Das Abendrot ist fantastisch, das fehlende Abendbrot verursacht Magenknurren.
Schlimmer noch: Eine Nacht ohne Schlafsack steht uns bevor. Ich versuche die aufkeimende Panik der Gruppe im Zaum zu halten, insgeheim male ich mir aber schon das Drama aus, wie wir mit den leeren Tanks den zweiten Teil der Strecke zurücklegen sollen!
Zu Zweit machen wir uns auf, fahren unseren Spuren zurück, versuchen die Stelle zu finden, an der unser LKW unsere eigene Spur verlässt. Nichts zu finden! Die tief stehende Sonne zwingt uns zur Umkehr, leider bringen wir keine gute Nachricht mit zum Camp. Wir sammeln alle vertrockneten Palmwedel, derer wir habhaft werden können und entfachen, da es nunmehr stockfinster ist, ein Signalfeuer oben auf der Düne. Stunden vergehen, die Laune ist beim Nullpunkt angelangt, als uns der Wind ab und an ein leises, sonores Brummen zuträgt. Einbildung? Nein! Jetzt hört es auch Susanne, ich spinne ganz und gar nicht. Das Brummen wird lauter und plötzlich tauchen vor uns auf der Ebene zwei Lichter auf, um sofort wieder zu verschwinden. Unbekanntes Flugobjekt? Felix, der mit seinem Magirus über die Dünen zu uns gekrabbelt kommt! Bald steht er vor uns - so schön kann ein Wiedersehen sein!
Unsere Absprache war klar: Treffen am nächsten Brunnen! Probleme entstehen dann, wenn es zwei Brunnen gibt, die man für den nächstgelegenen halten kann. Die Mopeds warteten an dem einen, der Magirus am anderen, 20 Kilometer entfernt. Zum Glück hat Felix dann unseren möglichen Aufenthaltsort auf der Karte gefunden, eins und eins zusammengezählt und dank des GPS Systems, hat er uns auch in völliger Dunkelheit gefunden. Wir alle geniessen die Suppe und den Rest der Nacht im warmen Schlafsack ungemein!
Am Morgen seltsame Begegnungen. Ein Junge, barfuss, ohne Gepäck. Er sucht seinen Vater, hat ihn in der Nacht verloren. Dankbar nimmt er Wasser und Lebensmittel an und verschwindet hinter der nächsten Düne!
Eine halbe Stunde später, ein Mann im klapprigen Toyota Pickup. Er sucht seinen Sohn, hat ihn verloren.
Er folgt den Spuren. Hoffentlich findet er ihn, weit kann er noch nicht sein.
Ist es ein Trost für uns, dass sich auch Einheimische verlieren, oder ist es ein Zeichen, dass wir uns stets der extremen Situation bewusst sein müssen, um tödliche Fehler zu vermeiden?
Mit erhöhter Vorsicht nehmen wir unseren Weg wieder auf.

gruss fix

_________________
.. zeiten ändern sich , das nennt man GESCHICHTE....
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RebhuhnOffline
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BeitragVerfasst am : Mi, 27. Okt 2004, 9:33    Titel: Antworten mit Zitat

deltaprofi fix hat folgendes geschrieben:




... jetzt schon wieder, merci

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