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der Letzte Fahrschüler
Anmeldungsdatum: 13.04.2009 Beiträge insgesamt: 8 Wohnort: Halle/ Saale Alter: 59
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Verfasst am : Mo, 13. Apr 2009, 23:43 Titel: |
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Placebo @ Mo, 13. Apr 2009, 23:30 hat folgendes geschrieben: | Wo habt Ihr nur die Ergebnisse her? Alle Links von der Baja-Webseite verweisen letztendlich nur ins Leere...  |
na so wie es aussieht, gibts die Ergebnisse bisher wirklich nur von den Teilnehmern bzw. sonstigen Beteiligten. Herzlichen Glückwunsch nochmal an Daniel, den heimlichen Sieger. Die 690 Rallye des Siegers hätte aus meiner Sicht nicht in die große Klasse gehört, allein wegen der Fairneß nicht zuletzt auch gegenüber den Fahrern der LC4 Adventures, MuZ Baghiras etc. |
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Placebo Hinterradspezi
Anmeldungsdatum: 24.02.2007 Beiträge insgesamt: 2405 KTM LC8 SE 950, 2006 → 26.000 km SR 43 A → 90.000 km Z400 B → 35.000 km
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Verfasst am : Mo, 13. Apr 2009, 23:44 Titel: |
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Schummler!
Waren wohl wieder wesentlich mehr Grid-"Girls" als Fahrer am Start? ...  _________________ Placebo: Scheinmedikament mit dem Anschein eines richtigen Medikaments. Aufgrund psychischer Beeinflussungen kann es trotzdem Heilung bewirken, man spricht dann vom Placeboeffekt.
2006er 950 SE - sonst nix |
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ollo 950  Sponsor
Anmeldungsdatum: 07.07.2004 Beiträge insgesamt: 14763 Alter: 13 KTM LC8 SM 950, 2008 → 26.000 km EXC 450 → 55.000 km
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Verfasst am : Mo, 13. Apr 2009, 23:53 Titel: |
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26000 ,- Startgeld  _________________ Der V2 kann mich mal ......ich fahre jetzt Parallel |
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No666 LC8 Junkie
Anmeldungsdatum: 27.05.2008 Beiträge insgesamt: 314 KTM LC8 Adv 990 S, 2008 div
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 9:09 Titel: |
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ollo 950 @ Mo, 13. Apr 2009, 23:53 hat folgendes geschrieben: | 26000 ,- Startgeld  | war doch ne 660er die gibt`s zum halben Preis
Beste Genesungswünsche an die Geschundenen, und Glückwünsche an die Siegreichen.
War ein super Wochenende, leider gab`s am am zweiten Tag zu wenig zu navigieren, der tricky erste Tag hat mir gut gefallen.
Hier gibt´s noch ein paar Bilder auch mit den Motobau Jungs.
http://maxrallye.jimdo.com/baja-saxonia/
@ Ollo: hast Du das Bild IMG_1661 auch in größer Auflösung, da hat mich einer am Vorstart geknipst. _________________ Gruß
No666
Too old to rock 'n' roll, too young to die  |
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No666 LC8 Junkie
Anmeldungsdatum: 27.05.2008 Beiträge insgesamt: 314 KTM LC8 Adv 990 S, 2008 div
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Placebo Hinterradspezi
Anmeldungsdatum: 24.02.2007 Beiträge insgesamt: 2405 KTM LC8 SE 950, 2006 → 26.000 km SR 43 A → 90.000 km Z400 B → 35.000 km
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 10:23 Titel: |
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Ollos Zeiten sind schon erstaunlich... Was hast Du in WP 1 gemacht? _________________ Placebo: Scheinmedikament mit dem Anschein eines richtigen Medikaments. Aufgrund psychischer Beeinflussungen kann es trotzdem Heilung bewirken, man spricht dann vom Placeboeffekt.
2006er 950 SE - sonst nix |
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FlameDance  Sponsor
Anmeldungsdatum: 04.10.2006 Beiträge insgesamt: 5523 KTM LC8 Adv 950, 2005 → 47.000 km KTM LC8 SE 950, 2006 → 50.000 km
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 10:31 Titel: |
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Mein vielfach angeforderter und erwarteter Bericht braucht noch eine Weile ... derzeit ist mein Kopf eher leer. Heil angekommen, immer noch erschöpft, ich leg ein paar Tage Ruhe ein.
Ohne Übersicht über die CPs sind die Gesamtzeiten nicht nachvollziehbar. _________________ Im Falle eines Falles ist richtig fallen alles.
Right of way is a trainable skill. (Do not apply in Europe.) |
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th161 Fahrschüler
Anmeldungsdatum: 02.03.2007 Beiträge insgesamt: 7
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 10:59 Titel: |
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Placebo @ Di, 14. Apr 2009, 10:23 hat folgendes geschrieben: | Ollos Zeiten sind schon erstaunlich... Was hast Du in WP 1 gemacht? |
na, gehekelt und geklöppelt nee, im ernst... wir sind die ganze Zeit zusammen gefahren... das kann nicht stimmen...
warten wir ab, bis die Jungs alles ordentlich online haben... wir haben ja unsere Rundenzettel vor Ort bekommen und kennen die Zeiten
Aber für alle, die evtl. mal überlegen, auch zu fahren.... UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT
Tobi |
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Enduroronni LC8 Junkie
Anmeldungsdatum: 14.04.2007 Beiträge insgesamt: 342
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 12:50 Titel: |
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hi,
habe mir die berichte und bilder heute angesehen.
an den verletzten und glückwunsch an daniel und die anderen .
wäre auch gern am samstag mal gekommen, bin aber noch nicht wieder fit. _________________ LC8
Gruss aus dem Südharz
Ronni |
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ollo 950  Sponsor
Anmeldungsdatum: 07.07.2004 Beiträge insgesamt: 14763 Alter: 13 KTM LC8 SM 950, 2008 → 26.000 km EXC 450 → 55.000 km
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 15:44 Titel: |
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..ich Protesstiere , Einspruch -sauladen und +überhaupt bin ich mit dem 8 .Platz nicht einverstanden - sach ich doch zu dem streckenposten am Samstag das hat nicht gepiet ....
Aber ohne Tobi und Henning hätt ich gar nicht teilnehmen können ohne Brotdose am Lenker ;-)
ich bin zufrieden und hab keine Schmerzen -freue mich auf 3 tage Grimme :-) _________________ Der V2 kann mich mal ......ich fahre jetzt Parallel |
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Newkatisti Schlammspringer
Anmeldungsdatum: 08.03.2007 Beiträge insgesamt: 102 KTM LC8 Adv 990, 2006 → 20.000 km
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 20:18 Titel: |
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weiss jemannd wie die HP2-Fraktion abgeschnitten hat  |
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Newkatisti Schlammspringer
Anmeldungsdatum: 08.03.2007 Beiträge insgesamt: 102 KTM LC8 Adv 990, 2006 → 20.000 km
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 20:38 Titel: |
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der Letzte @ Mo, 13. Apr 2009, 23:43 hat folgendes geschrieben: | Placebo @ Mo, 13. Apr 2009, 23:30 hat folgendes geschrieben: | Wo habt Ihr nur die Ergebnisse her? Alle Links von der Baja-Webseite verweisen letztendlich nur ins Leere...  |
na so wie es aussieht, gibts die Ergebnisse bisher wirklich nur von den Teilnehmern bzw. sonstigen Beteiligten. Herzlichen Glückwunsch nochmal an Daniel, den heimlichen Sieger. Die 690 Rallye des Siegers hätte aus meiner Sicht nicht in die große Klasse gehört, allein wegen der Fairneß nicht zuletzt auch gegenüber den Fahrern der LC4 Adventures, MuZ Baghiras etc. |
diesen AVATAR kenne ich
Ich fahre hinter Dir  |
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Olaf Asphaltcowboy
Anmeldungsdatum: 12.12.2003 Beiträge insgesamt: 77
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 22:15 Titel: |
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ollo 950 @ Di, 14. Apr 2009, 15:44 hat folgendes geschrieben: | ..ich Protesstiere , Einspruch -sauladen und +überhaupt bin ich mit dem 8 .Platz nicht einverstanden - sach ich doch zu dem streckenposten am Samstag das hat nicht gepiet .... |
Sei beruhigt Du bist nicht alleine. Ich protestiere auch
Bin an beiden Tagen alle Runden gefahren und habe alle CP´s angefahren. So steht es auch auf den am Ziel erhaltenen Kontrollausdrücken. Ohne Grund haben ich in der Ergebnisliste aufeinmal +2h für WP 1
Es ist absolut ärgerlich, daß eine ansonsten absolute TOP Veranstaltung mit gewürfelen Ergebnissen endet  |
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FlameDance  Sponsor
Anmeldungsdatum: 04.10.2006 Beiträge insgesamt: 5523 KTM LC8 Adv 950, 2005 → 47.000 km KTM LC8 SE 950, 2006 → 50.000 km
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Verfasst am : Di, 14. Apr 2009, 22:54 Titel: |
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Flamedances Bericht von der Baja Saxonia 2009
Ihr kennt alle meinen Bericht von der ersten Baja Saxonia im vergangenen
Jahr: Völlig überforderter, aber begeisterter Anfänger erzählt, was man
alles falsch machen kann und wieso er trotzdem einen Riesenspaß hatte.
Dieser Bericht, erfuhr ich auf der diesjährigen Veranstaltung, ist
letztlich der Auslöser für den Aufmarsch der 12-köpfigen HP2-Armada:
Irgendjemand hatte im HP2-Forum gefragt, ob jemand hinfährt, ein anderer
postete Links auf meinen Bericht als Warnung, die Baja Saxonia sei ernst
gemeint und recht schwer, und die Meute reagierte: Oh geil, da kann man
als Anfänger mitmachen, will auch!
Vergangenes Jahr war ich das Kuriosum: Langhaariger, riesenhafter
Anfänger will auf viel zu schwerem Motorrad mit den Sportlern mithalten.
Kopfschütteln allenthalben, teils freundlich offen, teils hinter meinem
Rücken. Dieses Jahr war schon der Empfang ein ganz anderer: Viele
freudige Begrüßungen, "Hey, auch wieder da?", kurze Schwätzchen. Da die
Szene überschaubar ist, war ich als Kuriosum bekannt wie ein bunter
Hund, mußte meinerseits manchen bitten, meiner Erinnerung aufzuhelfen.
Auf mich wirkte die Athmosphäre untereinander viel angenehmer als im
letzten Jahr - vielleicht, weil ich ein ganz kleines wenig zum Teil der
Szene geworden bin?
Obwohl der Streckenverlauf in weiten Teilen identisch war mit demjenigen
des Vorjahrs, war der Charakter doch völlig anders: Dominierten
vergangenes Jahr Nässe und Kälte, Lehm und Schlamm, prägten dieses Jahr
Trockenheit, lange, oft verspurte Tiefsandpassagen und Kohlenstaub die
Strecke.
Den Prolog, in den ich als einer der ersten startete, fand ich einfach:
Gut zu fahren, leicht zu navigieren, ich bin mit anständiger Zeit
rausgekommen. Das konnte sich sehen lassen. Frisch aufgepumpt mit
Adrenalin - was nun? Es war 6:11 in der Früh, der eigentliche Start
sollte erst ab 10:00 sein. Ich entschied mich, noch einmal schlafen zu
gehen. Das war zwar angenehm und kräfteschonend, aber vielleicht doch
ein Fehler, die Spannung wieder sacken zu lassen? So oder so, die Pause
war lang.
Die erste Runde der 1. Wertungsprüfung (WP) war keine Glanzleistung von
mir. Los ging es durch tiefen Sand, auf und ab, damit kam ich ganz gut
zurecht - bis zur vom Lotsen so getauften "Auffahrt der Leiden", von
Aynchel wegen der vielen schlafenden Kühe "misslungener Almauftrieb",
von mir wegen der auch steckengebliebenen großen Honda, KTM und Triumph
schlicht "Dickentod" genannt. Wir halfen uns gegenseitig, zu dritt
wurden viele schwere Maschinen von Hand hochgeschleppt, während uns die
Einzylinder und Quads um die Ohren fuhren, gegenseitige Behinderung
eingeschlossen.
Das konnte ja heiter werden: Dreieinhalb km der ersten Runde gefahren,
dreieinhalb km von 170, und schon mit den Kräften am Boden. Wenigstens
ging's nicht nur mir so. Weiter durch mal mehr, mal weniger tiefen Sand,
heftige Wellen drin. Da gibt's, glaube ich, eine Maximalgeschwindigkeit,
die man kaum überschreiten kann, ohne zu springen und in der nächsten
Welle einzuschlagen. Dann kurze Entspannung, einen Feldweg an einer
Wiese entlang zum ersten, im Roadbook nicht vermerkten Kontrollpunkt. Es
folgt eine Ebene, die an feuchteren Tagen vermutlich eine Schlammorgie
geworden wäre, mit tiefen, jetzt ausgetrockneten Wasserrinnen. Weitere
sandige Wege. Ein Kompasskurs führt quer über eine offene, von kleinen,
die Sicht versperrenden Dünen durchzogene Ebene zum zweiten
Kontrollpunkt, den nicht jeder auf Anhieb findet.
Danach ist Erholung angesagt, im Prinzip: Lange Schotterpisten, mit
hoher Geschwindigkeit fahrbar. Spätestens hier verabschieden sich meine
in der Nacht zuvor sorgfältig vorbereiteten Navigationsunterlagen, ich
bin auf andere angewiesen. Gute Erkenntnisse aber gewonnen, ich bin auf
dem Weg zu einer guten Aufbereitung, die ohne teuren Brotkasten mit
kleinem Guckloch und automagischem Vortrieb auskommt. Dazu später mehr,
wenn ich meine Idee richtig ausgetüftelt und realisiert habe. Heute aber
führt es geradewegs in eine Kaffeefahrt: Ich fahre mit einer Gruppe, die
suboptimal navigiert und erhebliche Umwege fährt. Zurück auf dem
Hauptweg finde ich, die sind zu langsam unterwegs, ich presche voran,
schließe mich vertrauensvoll einer anderen Gruppe an - und prompt
vernavigiert die sich auch. Dreimal ist mir das passiert ... erinnert
sich jemand an Lemmings? Ich mochte das Spiel damals schon. Einmal bin
ich ganz alleine schuld: Oh, von da sind wir letztes Jahre gekommen, das
muß der Weg sein. Denkste, Puppe.
Als ich endlich, endlich die erste Runde hinter mir habe, ist schon
soviel Zeit vergangen, daß an eine halbwegs gute Platzierung oder auch
nur an meine Wunschvorstellung, diesmal alle Runden zu fahren, nicht
mehr zu denken ist. Und da ist ja noch die Sandauffahrt, an der nun jede
Menge begeisterter Zuschauer stehen. Erster Versuch, steckengeblieben.
Zweiter Versuch, steckengeblieben. Mancher versucht, rechts neben der
Hauptspur den Berg zu erklimmen. Mancher schafft es, ich nicht, schlecht
gezielt, mir sind große Steine im Weg und dann bleibe ich beim Versuch,
sie zu umfahren, natürlich stecken. Triumph-Patrick wird hier zu meinem
persönlichen Helden, hilft mir unermüdlich, die LC8 aus dem Sand zu
ziehen. Im vierten oder fünften Anlauf schaffe ich es letztlich so weit,
daß es mit wenig Hilfe bis nach ganz oben geht. Boah, bin ich fertig!
Ein Getränk abgepumpt, selbst ein paar Trottln geholfen, dann geht's mit
den Berlinern weiter. Also, im Prinzip. Ich ziehe gerade den Helm auf,
da preschen Tobi und Ollo los. Bei den Handschuhen zieht Patrick
hinterher, nur ich stehe noch da. Als ich endlich unterwegs bin, sind
sie über alle Berge. Patrick hole ich schnell ein - Kunststück, er steht
am Wegesrand und hadert mit seinem Gasgriff. Ansonsten geht diese Runde
recht flott, den größeren Teil fahre ich mit einer LC4 um die Wette, prima.
In der dritten Runde ereilt mich die Zeitschranke, 14:00, Ende Gelände.
Pöh, ich war gerade in Schwung gekommen. Ärgerlich ein Detail des
Wertungssystems: Diese Runde wird offenbar als komplett nicht gefahren
gewertet, aber die Zeit, die ich darin unterwegs war, wird trotzdem
gewertet. Auf diese Weise gelte ich als langsamer als andere, die nach
zwei Runden rausgefahren sind, obwohl ich vor ihnen war. Grummel. Nunja,
ist eh eine der schwächeren Leistungen gewesen.
Im Grunde wäre mir die Platzierung wurscht, aber, Überraschung, sie
entscheidet über meinen Startplatz am zweiten Tag, wodurch mir weniger
Gesamtzeit zur Verfügung steht, denn die Startzeit ist zwar verschieden,
aber der Abbruchzeitpunkt für alle gleich. 6h haben nur die zur
Verfügung, die ganz vorne starten und eh schneller sind, die hinten
startenden haben nur ca 5,5h zur Verfügung.
Morgen mehr. _________________ Im Falle eines Falles ist richtig fallen alles.
Right of way is a trainable skill. (Do not apply in Europe.) |
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FlameDance  Sponsor
Anmeldungsdatum: 04.10.2006 Beiträge insgesamt: 5523 KTM LC8 Adv 950, 2005 → 47.000 km KTM LC8 SE 950, 2006 → 50.000 km
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Verfasst am : Mi, 15. Apr 2009, 11:06 Titel: |
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Völlig erschöpft und dehydriert kam ich aus dem Rennen, die Beine
wollten schon lange eine Pause. Ich hätte wohl zuhause schon etwas
früher packen und feststellen sollen, daß mein Trinkrucksack zwar
griffbereit liegt, aber die Blase verschwunden ist. Der Nachmittag
vergeht schnell mit ein paar Schwätzchen im Fahrerlager und einer
ausgiebigen Badewannensession. Die 990 will ebenfalls Pflege: Luftfilter
reinigen ist angesagt. Dabei entdeckt jemand, daß an meinem Hinterrad
das Ventil schief sitzt - dabei hatte ich doch gerade erst zwei
Reifenhalter montieren lassen. Im Dunkeln frickeln wir das zurecht: Luft
raus, Reifenhalter lose, ein paarmal kräftig rückwärts schieben und auf
die Bremse hauen, Luft rein, kontrollieren, schon besser, aber nochmal
von vorne. Noch ein wenig Roadbook vorbereiten. Als ich im Bett liege,
ist Mitternacht durch.
Der zweite Tag.
Wieder klingelt der Wecker um Viertel nach Vier (wie kann man Rennen so
früh (um 5:40 morgens) ansetzen!?), ich quäle mich hoch. Frühstück, 20
Minuten Fahrt von der Unterkunft zum Camp, aufrödeln, ich schaff's
gerade so, rechtzeitig auf dem Bock zu sitzen.
Die heutige WP ist in weiten Teilen identisch mit der ersten WP des
Vorjahres. An derselben Stelle, an der ich letztes Jahr schon
Navigationsprobleme hatte und umhergeirrt bin, kreiseln etwa 20 Fahrer
und rätseln - aber das Roadbook ist perfekt, sagt der Veranstalter. Wir
passieren dieselben Pfützen, letztes Jahr tief und gemein, dieses Jahr
kaum wahrnehmbar. Die Lehmwiese, die mich letztes Jahr viel Zeit und
Kraft gekostet hat, ist knochentrocken, kein Hindernis diesmal. Erster
CP, zweiter CP kurz darauf - auf den zweiten CP freue ich mich fortan,
da steht 'ne echt Süße, die jedesmal ein paar nette Worte findet.
Dann geht's los mit langen Schlägen und weiter Sicht - sofern man nicht
gerade andere Fahrer oder schlimmstenfalls Quads vor sich hat. Staub as
Staub can. Im Prinzip mit hoher Geschwindigkeit fahrbar, sei es Sand
oder Schotter oder Kohlenstaub, aber die Sicht geht teilweise runter auf
Null: Schwarze Wand. In einem dieser Kohlenstaublöcher ist eine stabile
Spurrille - die spüre ich mehr, als daß ich sie sehe, und erst, als es
mir das Vorderrad verreißt. Pardautz. Dabei reißt mein aus Kabelbindern
improvisierter Ersatz der Halterung des Tankrucksacks, in dem ich
Getränke mitführe. Mein freundlicher Guide wartet, bis ich mich
aufgerappelt habe, und fährt die nächsten km vor mir her, mich vor jeder
Kurve und an jedem Abzweig mit zur Seite ausgestrecktem Bein vorwarnend.
Sehr nett! (Da fällt mir ein, ich habe mich nachher gar nicht mehr recht
bedankt - auf diesem Wege sei es nachgeholt. )
Kurz bevor es in die tiefen Sandpassagen geht, ist mir klar, muß ich den
Tankrucksack reparieren. Rumschlenkern darf der da nicht. Also Pause,
ich schicke meinen Guide seiner Wege. Bis ich fertig gebastelt habe, ist
er schon wieder vorbei - oh mein Gott! Eine Gruppe freundlicher
HP2-Fahrer hält, wartet ein, zwei Minuten und greift mich auf, sie sind
anscheinend auch immer noch in ihrer ersten Runde. Ich tuckere ein
Stückchen mit ihnen, da kommen Tobi und Ollo von hinten und überholen.
Meine Chance! Nicht nett von mir, mich von den HP2s abzusetzen, nachdem
sie doch auf mich gewartet haben, aber kann ich mir diese Chance auf ein
schnelles Ende der Navigationsphase entgehen lassen? Also Gaaas, ich
hänge mich an! Am diesmal abwärts gefahrenen Hang der Leiden wirft Ollo
seine LC8 freundlicherweise in den Sand, das erleichtert mir das
Mithalten ungemein. Dummerweise bleibt er drunter liegen, wir müssen ihn
ausbuddeln. Ab hier, wie schon zuvor an einigen Passagen, ist's dann
einfach die gestrige Route rückwärts, wir pflügen flott durch den Sand,
und Ollo wirft an der Auffahrt in den weißen Sand seine LC8 noch einmal
genau vor mich.
An der Tankzone entledige ich mich des Tankrucksacks, nehme ein paar
tiefe Schlucke aus der Pulle und hänge mich wieder an Ollo und Tobi -
ungefähr bis zum zweiten Sprunghügel, kurz vor dem ersten CP: Oh
Scheiße! Der Transponder hängt ja noch am Tankrucksack! Kehrt marsch,
zurück zur Tankzone und auf ein Neues, nun allein. Glücklicherweise weiß
ich die Strecke nun auswendig.
Bald kommt ein Stück tiefer Sand mit dicken Steinen drin - dort, wo
Hanne letztes Jahr ein Bild von mir geschossen hat. Vor mir quält sich
eine HP2 durch den Sand, den schnappe ich mir! Spur gewählt, Gas
gesetzt, und los geht's. Gerade bin ich auf Höhe seines Hinterrades, da
tut es vorne einen Schlag und ansatzlos hängt mein Vorderrad einen
gefühlten Meter hoch in der Luft. Keine Ahnung, auf was für einen Felsen
ich da aufgelaufen bin, zu sehen war nichts, die Spur sah sauber aus.
Angehalten habe ich nicht, aber bis ich wieder stabil war, hat's mich
ein paar Meter gekostet, und die HP2 bog vor mir ins darauf folgende
Geschlängel ein.
Ich sehe die Tiger, Ollos LC8 und Tobis AT in der Nähe eines Sani-Zeltes
am Rand stehen. Auch angehalten, Patrick wird gerade versorgt:
Halskrause, Stöpsel im Arm, er kann zusammenhängend reden: Schulter
wohl. Tobi erklärt, ab jetzt führen wir langsam. Ollo voraus vergißt den
Vorsatz innerhalb von etwa 100m .... meint nachher, er habe nicht
langsam, sondern kräfteschonend verstanden.
Diese und die folgende Runde laufen gut, ich hole auf und überhole
selbsttätig einige andere Fahrer. Doch was gelernt im Vergleich zum
Vorjahr! Ich taste mich an fortgeschrittene Kurventechniken ran, wenn es
zum Bremsen zu knapp wird, nehme ich die Kurven halt im Drift. Klappt
sogar, gute Gelegenheit zum Üben.
Irgendwann überholt mich ein blauorangener Derwisch und im Überholen
streckt er mir ein dickes Thumbs-Up: Danke, wer immer Du bist, die
Anerkennung hat gut getan!
Dann der Hubschrauber ... ich laufe als einer der letzten auf die
Warteschlange auf. Hoffentlich übersteht der arme Kerl das - so wie sein
Quad in der Mitte einer Gabelung im Loch liegt, kann das nicht gut
gewesen sein.
Als das Rennen wieder gestartet wird, stehen Tobi und ich mit einem
Gespann in einer Startreihe. Wir lassen dem Gespann den Vortritt ...
schwarze Wand. Nach 50m finde ich wieder die Spurrille aus der ersten
Runde: Pardautz. Autsch diesmal. Der Starter kommt ganz erschreckt
gelaufen und hilft mir beim Aufrichten. Nicht schlimm, ich steige gleich
wieder auf.
Die kleine Unterbrechung hat immerhin den Vorteil, daß sich mittlerweile
die Staubwolken verzogen haben, ich kann es unbehindert fliegen lassen.
Freue mich inzwischen schon fast auf die lange Kohlenstaubpassage am
Grund des Tagebaus, denn wenn man hier richtig Gas gibt, fliegt man da
durch, als wäre es fester Boden, so leicht ist der Staub. Dabei prasselt
er von unten gegen die Stiefel, daß es eine Freude ist. Als würde man
durch Wasser fahren, aber doch leichter.
Die sechste Runde war nicht mehr lang zu fahren, hätte ich locker noch
geschafft, als Kati nicht mehr will. Schade drum. (Und ohne die
Verzögerungen hätte ich heute alle 7 Runden geschafft, jawoll!) Ich
warte eine Weile, werde von der Orga rausgefahren. Unterwegs kommen wir
an einem abgestellten Quad vorbei, mein Fahrer fragt, ob ich ein Problem
damit hätte, mich da drauf zu setzen, dann könnten wir es rausschleppen.
Cool, so komme ich mal zum Quadfahren! Das Ergebnis für mich ist ganz
klar, ich bleibe auf 2 Rädern.
Im Camp hatte man sich schon Sorgen gemacht, wo bleibt er nur, der
FlameDance? Ich bekomme einen Becher Sekt in die Hand gedrückt und
kapiere langsam: Fertig! _________________ Im Falle eines Falles ist richtig fallen alles.
Right of way is a trainable skill. (Do not apply in Europe.) |
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