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Zwei Tage in Rumänien

 
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PlaceboOffline
Hinterradspezi
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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 1:13    Titel: Zwei Tage in Rumänien Antworten mit Zitat

Nur zwei Tage ohne Alltagstress, prall gefüllt mit Erlebnissen und Eindrücken. Auch wenn ich diese zwei Tage nicht mit dem Mopped verbracht habe, will ich sie Euch nicht vorenthaalten. Vielleicht bringen sie Euch ja auf Gedanken... Wink

Samstag. George holt mich zu unmenschlich früher Uhrzeit (kurz vor acht Uhr Ortszeit) ab. Danach noch Cristi und Anna eingesammelt und los geht's in Richtung der Karpaten. "Schneller Weg", das bedeutet raus aus der Stadt und über die rumänische Autobahn A1 von Bukarest (Bucureşti) über Piteşti und dann weiter über die Landstraße in Richtung Braşov. Habe ich alles noch nicht gesehen und hört sich deshalb erstmal spannend an. Solange es nicht schlimmer ist als der Verkehr in Bukarest, soll es mir recht sein ...

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OK, Autobahn ist Autobahn. Der Belag ist etwas unebener als jener deutscher Autobahnen etwas älteren Baujahrs. Tempolimit 130, also kommen wir ganz gut voran. Wir verlassen die Stadt und ich vertreibe mir die Zeit mit einer genaueren Betrachtung der Walachei (so heißt tatsächlich der Landstrich zwischen dem Südrand der Karpaten und Bulgarien - wieder was gelernt).

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Hat was.

Holland.

Da ändert auch der kurze Abstecher in George's Heimatdorf nichts, auch wenn wir dort sehr freundlich empfangen werden.

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Es dauert noch eine kleine Weile, bis am Horizont die ersten Ausläufer der Bergkette erkennbar werden.

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Dann aber runter von der Bahn und auf die Landstraße, immer der Dn 73 in Richtung Braşov folgen. Waren Landschaft und Straßen seit Bukarest absolut schneefrei, tauchen immer mehr weiße Flecken auf je weiter wir uns in richtung Norden begeben.

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Die Dörfer fliegen an uns vorbei. Interessant, das Landleben gewissermaßen im Schnelldurchgang zu erleben. Wir passieren Wochenmärkte, Hochzeiten und all die anderen Alltäglichkeiten die überall auf der Welt den Alltag bestimmen. Hier fällt allerdings auf, dass sehr viel davon am Straßenrand geschieht.

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Irgendwo zwischen Piteşti und Campulung machen wir kurz Pause. Ich genieße den Blick auf das Kommende und freue mich umso mehr, als dass wir heute auch mit nahezu perfektem Wetter bedacht wurden.

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Wir erreichen Campulung, gewissermaßen ein Tor zu den Karpaten. Die Stadt ist außerordentlich hübsch und für rumänische Verhältnisse zudem auch hervorragend in Schuss. Endlich schöne alte Gebäude sehen, die nicht in jämmerlichen Zustand sind!

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Kaum haben wir Campulung verlassen, ist alles um uns herum verschneit. Die Straße ist zwar frei und trocken, aber rechts und links davon sind gut und gerne 15 bis 20 cm Schnee. Die ersten Berge tauchen auf und ich verfluche langsam die "etwas" verschmutzten Fensterscheiben des Autos...

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Wo es Berge gibt, sind Kurven nicht weit. Ich wünsche mich auf meine SE, habe ja noch keine Ahnung, wie kalt es draußen wirklich ist. Aber George ist Flachlandindianer und kann definitiv nichts mit Kurven anfangen. Rumänischer Flachlandindianer, das macht die Sache nicht unbedingt angenehmer... Very Happy

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Und wieder eine Pause, wir haben ja Zeit, keine Termine und also auch keine Eile. Ein kleiner Parkplatz nimmt uns auf, wir steigen aus und ich bewundere diese wundervolle Landschaft.

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Weiter geht es, wir schrauben uns allmählich auf knapp 1300 m hinauf, bevor es wieder etwas hinunter geht. Auf knapp 800m Höhe liegend, zeigt sich Schloss Bran, unser heutiges Ausflugsziel, schon vor der Ortseinfahrt. Von diesem Schloss aus wurde die wichtige Nord-Süd Handelsroute "beschützt". Heute führt hier die Dn 73, eine der Hauptverbindungsstraßen entlang und das Schloss dient nur noch touristischen Zwecken.

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Während die "offizielle" touristische Lesart behauptet, Schloß Bran wäre einst der Sitz von Vlad "Dracula" gewesen, scheint selbst die Vermutung fragwürdig, das Schloss habe Bram Stoker zu seinem Roman Dracula inspiriert. Vlad III. Drăculea (ungefähr "Sohn des Drachens", sein Vater Valad II. war Mitglied des Drachenordens), auch genannt "Ţepeş" ("der Pfähler", so genannt wegen seiner Vorliebe für Pfählungen) lebte aber nie in Bran. Seine Heimat war die Walachei, er wuchs im Exil in Siebenbürgen, in Ungarn und im Osmanischen Reich auf.


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Wie gesagt, das Schloss dient heute touristischen Zwecken und so wundert es nicht, an jeder Ecke Fress- und Tinnefbuden zu sehen. Über all diesen Touri-Kram und den horrenden Eintrittspreisen zum Schloss wird jedoch schnell das interessante Dorfmuseum am Fuß des Schlosses übersehen. Hier wurden alte Gebäude aus der Region wieder aufgebaut nachdem sie an an ihren originalen Standorten sauber auseinandergenommen wurden. Jetzt bieten sie einen kleinen Eindruck in das Leben der Menschen von vor wasweißich wievielen Jahren (leider fehlten sehr häufig die Erläuterungen zu den Gebäuden).

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Da es mittlerweile recht spät geworden war, machten wir uns auf den Heimweg. In Campulung stoppten wir noch einmal für ein kleines Mittagessen (Restaurant "Select", direkt an der Hauptstraße, sehr lecker und interessant eingerichtet).

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Schlussendlich verabschiedete sich der Tag mit einem dezenten Sonnenuntergang auf der A1... Wink

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Weitere Bilder und eine Übersicht der Orte an der die Bilder aufgenommen wurden findet ihr hier: http://forum.lc8.info/album_cat.php?cat_id=392

Den zweiten Tag schreibe ich morgen... Wink

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AtzimuthOffline
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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 3:23    Titel: Antworten mit Zitat

Da sag ich nur.....Alltag raus, Entspannung rein.
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coolmooseOffline
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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 9:23    Titel: Antworten mit Zitat

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PlaceboOffline
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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zweiter Tag

Sonntag. Erstmal ausschlafen, denn der Samstag war lang, und dann Frühstückeen. Kaffee ist definitiv nichts typisch ruänisches, er schmeckt zwar stark, funtioniert aber nicht. Bis zum endgültigen wachwerden also noch die gestrigen Bilder durchschauen und dabei überlegen, was heute anstehen könnte.

Ich habe immer noch das Geocoin bei mir. Will es seit über einem halben Jahr endlich adäquat ablegen und da es sich Schlösser und Burgen wünscht, startete ich beim gestrigen Besuch in Bran einen ersten Anlauf. Leider vergeblich, außer knapp zwei Stunden Schneestapfen und Buddelei nichts. Also heute vielleicht? Da ist dieser Parlamentspalast (unter Ceauşecu als "Haus des Volkes" errichtet), dieses Monstrum architektonischer und städteplanerischer Ekelhaftigkeit, das entfernt an ein Schloss erinnert. Und ja, da gibt es auch einen netten Cache in den ich das Coin legen kann.

Also auf. Die Koordinaten in das GPS getippert und los. Wie jeden morgen erstmal den Bulevardul Unirii entlang, am Horizont schon den Palast im Blick. Vorbei an Baulücken, -ruinen wie der '89 abgefackelten und seither nie weitergebauten neuen Nationalbibliothek (noch so ein Trumm aus der Zeit Ceauşescus) und dem neuen Justizgebäude.

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Der Dâmboviţa folgend gelange ich zur Piaţa Unirii. Ein letzter Blick zurück auf das Kaufhaus Unirea und die Skyline, dann getht es weiter in Richtung des Palatul Parlamentului (Parlamentspalast). War bis hierhin der Bul. Unirii von fast kahler Weite geprägt, schaffen die Hecken und Bäume es jetzt, einen durchaus angenehmen, grünen Eindruck zu erzeugen.

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Und trotzdem. Blickt man durch diee spärlichen Durchgänge in dieser monumentalen Häuserfront oder eine der wenigen Seitenstraßen, offenbartt sich ein ganz anderes Bukarest. Ein viel kleineres, schöneres Bukarest mit starken klassizistischen Einflüssen und vereinzelten Jugendstil-Sprenkeln.

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Und dann "liegt" er vor mir, der Palast. Schon aus der Ferne beeindruckend in seinen Ausmaßen, erschlägt er mich fast wie ich nur geschätzte 200 m vor ihm stehe. Was für ein Monstrum. Zahlen und Fakten gibts im Internet, hier noch zwei Bilder, die vielleicht einen kleinen Eindruck von der Unverhältnismäßigkeit dieses angeblich nach dem Pentagon zweitgrößten Verwaltungsgebäudes der Welt:

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Interessant an diesem "Ding" ist eigentlich eher der so augenfällige widerspruch von Anspruch und Wirklichkeit. Überall bröckelt es, selbst die Fassade ist in keinem guten Zustand und im "Hinterhof", der immerhin noch gut dreimal so groß scheint wie die Grundfläche des Gebäudes, herrscht Verwahrlosung vor. Hier sollten also Macht und Praccht dem eigenen Volk und auserlesener "Weltöffentlichkeit" vorgestellt werden, wo doch tatsächlich eher Verfall und Oberflächlichkeit waren.

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Nun gut, der Cache den ich in der Zwischenzeit gut finden konnte und die Ablage des Coins sorgen für etwas Ablenkung von den eher morbiden Gedankengängen über Diktaturen, Regimes, politischer Radikalität und so weiter. Ich beende meine Runde um den Palast und überlege, was weiter noch erkundenswert sein könnte.

Wie bei allen bisherigen Fußmärschen durch die Stadt sind mir auch heute die vielen Kirchen aufgefallen. Ins Auge gefallen sind sie mir nachgerade, denn sie befinden sich durchweg in vergleichsweise erstklassigem Zustand oder werden gerade renoviert bzw. restauriert. Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche scheint über ein ansehnliches Vermögen zu verfügen, sonst wäre sie wohl kaum in der Lage, all diese umfangreicheen Wiederherstellungsmaßnahmen zu finanzieren. Wie auch immer, für einen Touristen für mich sind die Ergebnisse ein steter Quell der Freude in dieser doch eher von Verfall und wüstem Neubau dominierten Stadt. Und sie bringen mich jedesmal von meinen Plänen ab, bewirken, dass ich nur noch von Kirche zu Kirche laufe und staune...

Diese Stadt hat gefühlt mehr Kirchen als Berlin Kneipen.

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Auf der anderen Seite stehen die zahlreichen Altbauten. Wunderschön selbst noch im Verfall erzählen sie einen Aspekt der Geschichte dieses "Klein Paris des Ostens". So wurde Bukarest in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts oft genannt. Und das nicht zu unrecht, wie sich bei einem Spaziergang durch die kleinen Straßen der alten Bukarester Stadtteile leicht erkennen lässt. Stellt man sich vor, die Gebäude wären in einem besseren Zustand, die Straßen belebter und nicht so "verkabelt", die Fassaden nicht von Myriaden japanischer Klimaanlagen verhunzt, so kann man sich eines Hauchs von Paris nicht erwehren.

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Weitere Bilder und eine Übersicht der Orte an denen sie aufgenommen wurden findet Ihr hier: http://forum.lc8.info/album_cat.php?cat_id=393

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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Placebo @ So, 22. Feb 2009, 14:36 hat folgendes geschrieben:
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schnarch hab ich was verpasst und sind wir hier ein Touriforum, wo isse denn, die SE Razz

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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

schnarch schnarch schnarch heul stand doch anfangs, daß es ohne Mopped war.... erst lesen, dann schlafen Very Happy

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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

PieTT @ So, 22. Feb 2009, 15:23 hat folgendes geschrieben:
Placebo @ So, 22. Feb 2009, 14:36 hat folgendes geschrieben:
2006er 950 SE - sonst nix

schnarch hab ich was verpasst und sind wir hier ein Touriforum, wo isse denn, die SE Razz


Kommst mit - Bukarest per SE? Oder kneifst? Mr. Green

(Ich kneife, ich hab's gesehen...)

Mein Fazit dieser Tage (insgesamt zehn, aber acht davon waren Arbeitstage):

Zwei Tage wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Ein Land mit extremen Gegensätzen. Verfall und Wiederherstellung oder Neuaufbau, Angst und Zuversicht, Armut und Reichtum, eine wunderbare Natur und grauenvoll verbaute Städte. In allem scheint sich Rumänien noch die "gesunde Mitte" aufbauen zu müssen, aber genau das scheint langsam zu geschehen. Gleichwohl die Extreme weiter Bestand haben und gelebt werden. Wie wird dieses Land in zeh Jahren aussehen, unter welchen Umständen die Menschen in ihm leben?

Für mich steht fest, dass ich so oft wie möglich in dieses Land reisen werde. Sei es nun beruflich oder privat. Ich will einfach mehr erfahren, mehr kennen lernen. Die Karpaten müssen im Herbst, wenn das Laub sich zu färben beginnt, ein einziger Traum sein. Die Städte, insbesondere jene mit noch einigermaßen erhaltenen Altbauten sind rund ums Jahr einen Besuch wert und dann gibt es noch viele Landstriche, die ich noch sehen möchte. Endurowandern in der Walachei ist eine (zugegebenermaßen sehr spezielle) Idee, die Bukovina-Rundfahrt eine schon weitaus ältere. Dann ist da noch die Idee des Zwei-Wochen-Trips nach Kasachstan von Andreas die sich sehr gut anhört. Auch das Donaudelta lockt, genaus wie ein Strandurlaub am Schwarzen Meer und noch so viel mehr...

Für dieses Mal ist es eine Dienstreise geblieben. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Erlebnisse "am Rande" dieser Fahrt wird sie lange in meiner Erinnerung bleiben. Das natürlich vor allem auch wegen der Menschen, die ich in dieser Zeit persönlich und etwas näher kennen lernen durfte. Davon werde ich noch lange zehren.

Abschließend noch ein paar Alltagstips für jene, die es ebenfalls nach Rumänien zieht, für die es aber das erste Mal sein wird:

Kaffee: Vergesst es. Kaffee ist definitiv keine rumänische Angelegenheit Very Happy Man bekommt (deutschen!) Kaffee in vielen Supermärkten, also einfach nur das notwendige Werkzeug mitnehmen.

Tee: Ähnlich wie Kaffe, allerdings gibt es sehr süße und leckere Früchte- und Kräutertees fast überall. Nur schwarzer Tee scheint eher exotisch zu sein.

Essen: Nicht unbedingt ein Land für Vegetarier oder Gemüselieebhaber. Was die Rumänen einer unschuldigen Kartoffel antun ist schon erstaunlich, aber nicht immer lecker. Fleisch hingegen ist nicht minder präsent als bei uns in DE, allerdings sind Vielfalt und Geschmack eher in der Oberklasse angesiedelt. Tip: Mici (Rinderhack gegrillt) und Sarmale (so etwas wie eine kleine Kohlroulade, bloß mit Hackfleisch) sind meine persönlichen Favoriten.

Süßkram: Wenn Ihr "Türkischen Kragen" angeboten bekommt, süßes mögt und keine Allergie gegen Äpfel habt: Zuschlagen! Ansonsten natürlich Papanaşi - sehen aus wie Donuts (vll. ein bissl größer) und werden mit süßem Rahm und einer Sauerkirschmarmelade serviert. Ein Traum, aber mächtig... Obacht, es werden in der Regel zwei Stück serviert.

Gebäck und Backwaren kann man sich bedenkenlos einverleiben, es schmeckt Smile Was ich nicht so häufig gesehen habe, war Schwarzbrot und dergleichen. Das fällt bei der Vielfalt an Backwaren aber auch nicht weiter auf. Auffällig der starke französische und italienische Einfluss.

Sprache: Erstaunlich viele sprechen Englisch oder Deutsch. Russisch zu sprechen ist nicht anzuraten, das gibt schnell was auf den Kopf. Ansonsten helfen Hand und Fuß wie immer weiter, die Rumänen sind diesbezüglich sehr geduldig Wink Auch empfiehlt es sich, einen rumänischen Kontakt zu haben, der einem über die ersten Tage hilft. Hier könnte es sich als hilfreich erweisen, beispielsweise bei den Amis (advrider.com) im EMEA Forum Kontakte herzustellen.

Verkehr: Schwierig. Offroad fährt man bestimmt sicherer. Insbesondere Bukarest hat seine eigenen Sitten und Gebräuche. Mir viel wohl auf, dass die Rumänen trotz aller "Gesetzesignoranz" nach deutlichen Regeln fahren. So sollte man beispielsweise nicht versuchen, bei "noch schnell" eine dunkelorangene Ampel zu schafffen - der Querverkehr weiß genau, wann Deine Ampel auf Gelb schaltet und ist schon lange angefahren, wenn Du die Kreuzung erreichst. Und einmal in Fahrt, hält auch keiner an. Also Augen auf und erst beobachten. Schlimmstenfalls hinten anstellen...

In Bukarest, vor allem in den Innenstadtbereichen, lässt es sich andererseits für sehr kleines Geld hervorragend mit dem ÖPNV ("ratb" Bus und "Metrorex" U-Bahn - vorsicht getrennte Fahrscheine!) unterwegs sein. Also eher ein Grund, nicht auf eigener Achse loszuziehen Wink

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BeitragVerfasst am : So, 22. Feb 2009, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zwergenfactory @ So, 22. Feb 2009, 15:34 hat folgendes geschrieben:
.. erst lesen, dann schlafen Very Happy

Ach so .. na klar, hab noch 27 Diavorträge, wer will Razz

Placebo @ So, 22. Feb 2009, 16:29 hat folgendes geschrieben:
Kommst mit - Bukarest per SE? Oder kneifst? Mr. Green

Kneife, da war ich schon Rolling Eyes und Du hast recht, Rom ist hypergeil mit Enduro - nur die Anfahrt ..



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BeitragVerfasst am : Mo, 23. Feb 2009, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

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