Albanien Süd - Bericht und Bilder

Anmeldungsdatum: 10.10.2003

Ich seh grad, die Bilder werden wieder a bissl verzerrt angezeigt,
wegen der "700PixelSchranke", daher bitte anklicken für Original.

Albanien Süd

Nach einer Tour im letzten Oktober durch die Alpen
im Norden Albaniens, stand heuer der Süden
auf dem Programm. Albanien ist ein einziges
Gebirgsland. Im Süden sind die Berge nicht
ganz so steil und hoch, landschaftlich jedoch
genauso abwechslungsreich und vor allem reizvoll.

Dauer der Tour war 10 Tage inkl. An- und Heimreise.
Grob sah die Tour so aus:

Nach Triest gings durch das kurvenreiche Slovenien,
die Fähre hatte 5 Stunden Verspätung, die wir
in Triest in diversen Bars abdrückten.

Nach Ankunft in Durres und der etwas "umständlichen"
Abfertigung gings noch ein paar Kilometer in die
Berge, die erste Nacht verbrachten wir an der
Hauptstrasse in einem Hotel. Wie sich nächsten
Morgen herausstellte, wars a Stundenhotel.

Für den ersten Tag hatten wir eine Gebirgsüberquerung
abseits der "Hauptstrassen" geplant. Landschaft
pur entlang genialer Strassen.

Viele Abzweigungen erforderten, regelmäßig nach
dem Weg zu fragen. Leider fast immer umsonst, kaum
einer konnte in dieser verlassenen Gegend Lesen
oder Schreiben, geschweige den eine Karte lesen.
Dafür waren unsere bunten Motorradl eine Attraktion.

Auf Grund unserer kleineren Tanks mussten wir
immer ein Auge aufs Benzin halten. War aber
keine Problem. In diesen abgelegenen Gebieten
gibt´s beim Obsthändler auch Benzin in Flaschen
zu kaufen.

Nach teilweise mühsamen Wergerlsuchen staunten
wir nicht schlecht, als uns in 1.700 m Seehöhe
1 Meter hohe Schneewächten den Weg versperrten.
Die füllten genau den schattigen Hohlweg. Eine
Um- oder Durchfahrung war unmöglich. Also wieder
4 Stund zurück.

War ein genialer Tag. Wir dingelten dann noch auf
Asphaltbahnen entlang des Ohridsees gegen Süden.
Übernachtet wurde im Hotel.

Nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg,
das Gebirge, diesmal knapp über 2.000 m hoch,
von Ost nach West zu durchqueren.

War anfangs das Wetter noch traumhaft, wechselte
dieses nach Überquerung des Hauptkammes jedoch
dramatisch. Höllenfinstere Gewitterwolken und
Einsamkeit bis zum Horizont machten uns leicht
unrund. Es dauerte nicht lange, da verwandelte
Hagel und Regen die Wegerl in Bäche und Schlamm-
furchen.

Als wir überraschend an ein paar Häuser
gelangten, versteckten sich die paar Leut hinter
den Fenstern und es dauerte ca. 20 Minuten, bis
sich der erste aus dem Haus wagte. Jedenfalls
wurde uns gestikuliert, dass hier Ende ist,
eine Felswand ist ausschließlich zu Fuss zu
überwinden. Also wieder zurück, und zwar schnell,
bevor das Unwetter irgendwelche Wegerl wegspült.
Ein durchquerter Bach war am Rückweg plötzlich
ein Gesäuse, die Seitenkoffer der LC4 tauchten
knapp ein, Nerven fürn Fotoapparat hatte da
keiner mehr.

Nach gut 2 Stunden haben wir tief ausgeatmet,
auf der anderen Seite des Bergkammes war wieder
schönens Wetter und es tat gut, wieder a paar
Häuser mit Lebewesen zu sehen.

Unsere gescheiterte Überquerung wurde dann auch
gleich gefeiert!

Auf der östl. Hauptverbindungsroute gings noch
ein paar Kilometen gegen Süden. Die Landschaft
war traumhaft.

Übernachtung wieder im Hotel. Am nächsten Tag
ein absolut lässiges "Runderl" auf unterschiedlichen
Strassln.

Genial in Albanien: Kauf Dir einen Hochdruckreiniger
und mach Dich selbständig. Unpackbar, wieviel
Kärchermeister am Strassenrand eine Wäsche anbieten.
So passierte es auch öfters, dass wir uns
bei eiem Kaffee enspannten, während die Dame
des Hauses unsere Radln abspritzte.

Heutiges Ziel: Corovode. Die Stadt, die wir
eigentlich per Überquerung erreichen wollten,
aber abermals gescheitert waren.

Die Landschaft war abwechslungsreich und genial.
Die Berge spiegelten alle Farben, grüne Flüsse
durch tiefe Schluchten.

Auf dem Weg nach Berat,
einer alten schönen Stadt,
einem gemütlichem Hotel,
kühlem Bier und freundlichen Leuten.

Nächster Tag, Ziel Mare. Auf in den Süden, natürlich
auf abgelegenen Strassln und Wegerl. Highlight
war eine ca. 80 km lange Kammstrasse mit genialem
Ausblick nach beiden Seiten.

Wiedermal haben wir einen falschen Abzweig erwischt
und mussten 2 Stunden retour. Nachdem eh der Weg
das Ziel war, wars eigentlich immer wurscht.
Manchmal versperrten Esel, die an langen Stricken
angebunden waren, die Strasse. Da brauchte
es manchmal echte "Überredungskunst".

Die Tankerei war auch im Südosten kein Problem.
Das Tankstellennetz war nicht ganz so dicht wie im Westen,
aber selbst für unsere "kleineren" Tanks kein Problem.
Die Benzinqualität ist ebenfalls keine Problem, auch nicht,
wenn mann mal a paar Flaschen beim Greisler kauft.

Nach schönen Landschaften, grünen Flüssen, einer
Fährfahrt usw... endlich am Meer. In Sarande,
dem bekanntesten "Badeort" im Süden, gings ins
Hotel. Übernachtung mit Blick auf Korfu.

Am nächsten Tag gings entlang der Küste gegen Norden.
Die Strasse war sehr abwechslungsreich. Die EU
finanziert dort schon gewaltige Strassenbauten,
manchmal schon Abschnitte mit Asphalt vom Feinsten.

Als nächster wieder ein Abstecher ins Landesinnere,
Erdölindustrie und verlassene Dörfer, vergessene
Leut, in doch schöner Landschaft.

Die Polizei ist, vor allem an den Hauptverkehrsrouten,
sehr präsent. Vor allem lauern die auf "Raser".
Wir hatten ausschließlich positive Kontakte
mit den Polizisten. Die einzigen die uns
öffentlich aufgehalten haben, haben uns tatsächlich
an Ort und Stelle auf ein Bier eingeladen,
eigentlich unpackbar, aber wahr.

Abwechselnd machten wir die Berge
oder den Strand unsicher. Geniale
Fahrerei im Sand.

Es wurde Zeit für die Fähre, also auf nach Durres,
der Hafenstadt von Albanien. Lustig zum beobachten,
da gehn doch tatsächlich Leut mit einem Bären
auf der Strasse spazieren, die MafiaKids im
KTM-orangenen Cabrio, usw.. echt a Hetz,
in der Stadt.

Warten auf die Fähre, an diesem romantischen
Platzerl, in der Hitz, ...

Nach 3 Stund kommt a Hansl und sagt: "Triest, neser,...".
Was nix anderes heisst, als die Albaner kurzfristig
beschlossen haben, naaa, die Fähre fährt diesmal net heut,
sonder erst morgen, ...

Schnell die Böcke gesattelt und wieder in die Berge
gerauscht, noch an wunderschönen Tag verbracht,
am nächsten Tag dann entgültige Heimreise.

Ach joo, wir warn zu ...

Mit zwei absolut lässige Typen war ich unterwegs ... Razz

Statistik:

Die Tour erstreckte sich über knapp 3.000 km.

Unterwegs waren wir mit 3 KTM´s, 2 x SE und 1 x LC4.
Die ganze Tour gabs technisch null, nix, njente Probleme.
Wir hatten während der ganzen 10 Tage nicht einmal des
Werkzeug ausgepackt, nicht einmal fürs Kettenspannen.
Hat uns selbst überrascht, is aber die Wahrheit. unsure

Meine SE is jetzt 11 Monat alt und hat knapp 17.000 km am Buckel.
Ausser Wasserverlust in Folge einer defekten Wasserpumpendichtung
hatte sie noch keinerleie Defekte. Es scheint, KTM hat dazugelernt.
(aufHolzklopf) Smile

Fazit: Südalbanien ist etwas "fortgeschrittener"
als der etwas unwegsamere Norden. Die Leut sind
genauso freundlich. Ganz im Süden fühlt man sich
schon "in" Griechenland. Die Landschaft ist
total abwechslungsreich und wunderschön, die
Strassen bieten viele Variationen. Ein
ideales Revier für z.b. ein GS-Tiger-Varadero-Adventure,
je nach Streckenwahl auch mit Sozia, Zimmer,
Kuchl, Kabinett, ...

Gerhard

Für BigScreenOnwner:

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Anmeldungsdatum: 06.08.2004

Sers Gerhard!

Super Bericht, geile Pics!

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 12:18 Titel:

Sabber!
Geile Bilder von einer genialen Reise!

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 12:25 Titel:

..."Spracheverschlag"

....das sieht toll aus !!!!!!

Madonna

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 12:32 Titel:

haha,
jetzt hob i mir´s noch amoi anschaun müssen, weil´s so lässig san

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 12:38 Titel:

Sehr schöne Bilder

schöner Bericht......

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 12:44 Titel:

Wie immer super Bericht und geile Büda

Wennst schon net Moped fahrn kannst, so bringst zumindest immer lässige Büda mit heim Razz

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 13:39 Titel:

Schöner Bericht und noch bessere Bilder wub

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 14:25 Titel:

Super Bericht

Danke

Eintige Frage, was für Reifen seit Ihr gefahren und wie haben die sich im Schlamm bewährt

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 14:38 Titel:

Wenn ich mir das so angucke - hat jemand Lust, im Sommer hinzufahren? Hab noch nix genaues geplant bis jetzt... Smile

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 17:34 Titel:

Klasse

Mal wieder eine völlig andere Welt direkt vor unserer Haustüre.
Absolut faszinierend.

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 17:50 Titel:

Superstark .. einfach alles

1. Wieviel km hab s pro Tag geschafft?
2. Immer im Zelt?
3. Immer auf der Original Sitzbank?

Absoluter Wahnsinn - aber echt, hätt ich auch nicht gedacht, dass die SE so pflegeleicht ist - ich nehm inzwischen schon zunehmend weniger mit und hab's Werkzeug eh noch nie gebraucht .. aber die Sitzbank

dabei hab ich schon viel ausprobiert (vom Teppich bis zum orthopädischen Sitzkissen blink

..

.. bitte, bitte schnell weiter solche Berichte

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 19:41 Titel:

Tolle Bilder die vor allem Lust auf "auch mal probieren" machen Smile

Danke dafür! Smile

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 20:02 Titel:

einfach nur geil

Verfasst am : Mi, 23. Mai 2007, 20:09 Titel:

Supa Gertschi!
Vielen Dank für den erstklassigen Bericht und deinen gespendeten OBS, der mir erst vor kurzem gute Dienste geleistet hat