Englandtour oder LON Way DON 2010

Anmeldungsdatum: 20.08.2008

Mein erster RB, zu lang wa?
Reisebericht Englandtour 2010 10.10.10 – 17.10.10

Vorab:
Mit Freunden aus der Umgebung starte ich in der Regel einige Motorradtouren pro Saison. Dieses Jahr sah es aber anders aus. Durch Job, Kind oder beides hatte kaum einer meiner Kumpels Zeit zum Motorrad fahren. Gut – wenigstens eine größere Tour wollten wir schon fahren. Machen wir eine Woche Urlaub draus, dachten wir uns. Im Osten waren wir die letzten Jahre, im Süden war ich dieses Jahr schon. Was also tun? Nach Norden orientieren, Ace Cafe London besuchen - alles klar, hört sich gut an. Termin – August, September schlecht. Oktober, hmh Oktober und UK – wie da wohl das Wetter sein wird? Scheiß drauf – wir sind Biker!! Wink

Da ich dieses Jahr den Atzimuth beim Forumsrennen (danke an die WWler nochmal!) kennengelernt habe und wir gleich auf ein und dergleichen niveaulosen Wellenlänge lagen, habe ich ihn kurzerhand auch gefragt ob er Bock hat. Seine Antwort „Denke mal es wird zu 90 % Strasse gefahren da wären doch die TKC ausreichend.“ „Der Urlaub ist eingetragen“
Zu guter Letzt ist noch ein Kumpel abgesprungen – also waren wir nur zu dritt. Drei KTMs Smile

SuperDuke R – Heinz

950 Adventure S „shaun das Nato Schaf“ – Atzimuth

990 Adventure N – Squisher

Sonntag, Start Ilmenau

Aufstehen, Kaffee rein kippen, Koffer dran binden, nochmal pullern und dann loas!
Erstes Etappenziel Dernbach bei Domina und Dixi – wir sind zum Mittag eingeladen.
Gesagt getan – bei Temperaturen bei den Autoscheiben schon einen herrlichen weißen Flaum aufsetzten gings los. Über Land durch die Rhön – wie geil. Wie geil kalt! Very Happy

Irgendwo in Hessen, Heinz und ich fahren vorneweg – plötzlich fehlt das dritte Mopped. Rumgedreht, Atzimuth am Straßenrand. „Scheißendreck ey – Mopped nachm Wheelie aus gegangen“ Kurz geguckt – Seitenständerkillschalter. Überbrückt – Domina angerufen, „dauert ein Moment länger“.
Dank Atzis mobiler Werkstatt kein Problem.
Ein paar km weiter - Gießen: Heinz fuchtelt wie wild rum, wir halten in der Fußgängerzone. SuDu zu heiß, alle Balken blinken, rotes Lämpli blinkt freudig mit den Balken um die Wette. Hmhm, Kühlwasserstand ok – keinen erkennbaren Fehler gefunden. Lüfter der SuDu auf Dauerlauf überbrückt. Domina angerufen, „dauert noch einen kleinen Moment länger, die Kunst beim Kochen ist das warm halten“.
Jetzt aber Späne – eintreffen in Dernbach im Westerwald. Cafe „Haumichblau“ – Domina angerufen,
„wir sind in Dernbach an dem-und-dem Cafe“
„Das Cafe gibbet bei uns nicht“
„Doch wir sind in Dernbach im Westerwald, hab schon ein Schild mit den Ludolfs gesehen“
„Ihr seid im falschen Dernbach“
„wie watt, F**K, dauert einen Moment länger“
Also gut - im Tiefflugmodus ins andere Dernbach. Lecker Nudelauflauf im Garten. Eigentlich wollten wir zu diesem Zeitpunkt das Zelt schon in Dixis und Dominas Garten aufschlagen. Noch einen Schwatz mit Manni Ludolf – sehr lustig und ne Autogrammkarte gabs auch.
Danke nochmal Domina und Dixi für eure Gastfreundschaft!
Ok und weiter Richtung Holland. Wunderschön am Rhein lang geballert. Feine Gegend – super Wetter – geile Tour bis jetzt.
Zelt in Holland aufgebaut, Abendessen mit allem was dazu gehört, Schinkenspeck gebraten mit Nudeln und roter Soße, Lagerfeuer und Dosenbier.

Verfasst am : Do, 11. Nov 2010, 18:53 Titel:

Montag, Der Ritt nach UK

Königlich gefrühstückt, schöner Sonnenaufgang, alles in die Koffer geschmissen und ab geht’s!
Oh man wie langweilig ist es in Holland und Belgien auf der Landstraße zu fahren?! Alle 3km Blitzer, 90km/h Beschränkung – alle 4km ne Ortschaft, keine Kurven.
Musik im Ohr, Wheelies und andere verrückte Spielereien vertrieben uns die Zeit.
Kurz vor Ostende, der Ort an dem unsere Fähre fährt, wir sind auf der Outobahn (oder einen fetten Bundesstraße). Eine rote Ampel – wir stellen uns auf ein Beschleunigungsrennen ein. Ich stehe vorne, Ampel springt auf grün, ich ziehe los – die anderen nicht – verdutzt werfe ich einen kurzen Blick nach hinten. Im Blickwinkel sehe ich ein Blau Weißes Motorrad mit Rundumleuchte. Heinz startet los, einige Meter auf dem Hinterrad. Au Mann, er hat den Beamten nicht gesehen. Atzimuth und ich fahren langsam hinterher, unsere Blicke sagen das gleiche „er wird gef**kt“.
Heinz zieht bis geschätzte 150km/h voll durch – bis er sich wundert, weshalb mein Motorrad auf einmal weiß ist. Er wird etwas langsamer, Polizist und Heinz sind auf einer Höhe – der Kopf vom Polizist dreht sich zur Seite, eine sanfte Handbewegung macht deutlich, „ruhig brauner“.

WOW, Glück gehabt! – 1km weiter gefahren, gehalten, eine geraucht, nicht geglaubt wie das gerade ausgegangen ist. Bei den Strafen die man sonst in B kassiert.

Auf nach Ostende – Fähre fährt in ner Stunde, noch 30km. Ankunft in Ostende, keine Ahnung von wo die Fähre los macht, ab zur Tourist-Info. Mist noch mal quer durch die Stadt, nur noch 30min. Also wie gestört durch die Stadt geballert (man denke daran: Atzi hat nen 2 in 1 Sebring Twister, Heinz hat leer gebrannte Leos, man kann sich also die Geräuschkulisse zwischen hohen Innenstadthäusern vorstellen).
Ankunft am Fährhafen, in der Wartespur steht nur ein Auto – Häääää? Ab zur Info – Fähre legt erst in 2 ½ Stunden ab. LOOL

Insider für Atzi: do you like it hot inside?

Also Gaskocher am Fahrkartenverkauf aufgestellt, Instantsuppen gefuttert, müssen ja für die 4 ½ stündige Überfahrt gestärkt sein.
Fährfahrt…. 3 mal 0,5er Bier -> 11,40EUR *uff
Kurz nach 24.00Uhr - ankommen in UK…
Wo schlafen? Nach erfolgloser Suche einer Übernachtungsmöglichkeit, auf nem Englischen Kohlfeld – ohne Zeltaufbau, einfach Plane, ISO Matte und Schlafsack ;-) – was für ein Sternenhimmel[/b]

Verfasst am : Do, 11. Nov 2010, 18:59 Titel:

Dienstag, vom Kohlfeld zur eigenen Windmühle

Start vom Kohlfeld, direkt aus dem Klammen Schlafsack aufs Mopped, richtung London.

Zwischenstopp für ein „Full English Breakfast“ – Nach der Nacht, wurden wir für 5Pfund pro Nase mit diesem Frühstück bestehend aus: Bacon, Schinken, Würstchen, Bohnen, Champignons, Rösti, Toast, Ei, Tomaten und nem großen Pott Kaffee wieder zum Leben erweckt – auch wenn unser Körpergeruch vielleicht etwas anderes vermittelte Rolling Eyes

Durchfahrt London..
Dabei einen schottischen, in London lebenden, Adventure-Fahrer getroffen – netter Kerl!
Naja – Towerbridge, City Hall London, Big Ben, Westminster Cathedral, ACE CAFÉ – London halt..
Die Burger im Ace Café sind echt gut!

Weiter gings im Feierabendverkehr quer durch London *kotz* Richtung Süd-Westen. Diesmal wollten wir uns ein B&B suchen damit wir mal wieder in nem Bettchen schlafen und uns rehumanisieren konnten.
Gar nicht so einfach in einem Vorort von London, gegen 17.30 in einem Englischen Pub. Jeder der Gäste hat bereits das zweite Ale intus – bei der Frage nach einer Unterkunft fangen alle gleichzeitig an zu reden. Englisch hörte sich plötzlich an wie Arabisch. Mehrere B&B waren bereits voll. Die Erinnerung an das Kohlfeld wurde wieder stärker.
In einem Wohngebiet fragten wir dann 3 Mädels, eine saß im Auto und wollte gerade heim fahren. Bei einem kurzen Gespräch mit den dreien wurden wir mit großen Augen angeschaut und haben sowas gehört wie: Wow! Hughe Guyes, and theese big bikes! That’s amazing! What? From Germany to Great Britain – you’re totally crazy..
Kurz danach saßen sie, kichernd und sich ständig zu uns umdrehend, zu dritt im Auto und wollten uns eine Unterkunft zeigen *oho* wub

. Diese Unterkunft war auch voll! (wahhhh Kohlfeld)

Ein weiterer Versuch bei einem Pub – yes! Wir haben ne Adresse! Freundliches älteres Ehepaar, Übernachtung klar gemacht. Dazu selbstgebackenes Brot, Marmelade, Butter, Milch und Kornflakes abgeräumt und dann auf zur Unterkunft. Wir sollten zu einer Windmill fahren und würden dann schon sehen wo es ist. Hmhm! Sehr merkwürdig.
Ankunft an der Windmühle. „That’s it!“
Krass – ne eigene Windmühle. Wir gehen rein – das Licht wird eingeschalten – unglaublich! Rustikal und Urgemütlich, vom feinsten! 4 Etagen, zwei Duschen, alles sauber und beindruckend – mehr als wir jemals erwartet hätten.. Letzte Nacht noch ohne Dach übern Kopf geschlafen, jetzt die eigene Windmühle.
Und das für 100 Glocken für uns drei

Verfasst am : Do, 11. Nov 2010, 19:07 Titel:

Mittwoch, auf zum Diiieedel Daaadel Durdle Doooooooor

Selten so gut geschlafen. Den ganzen Kram zusammen packen und los. Raus aus dem stressigen Verkehr, der großen Stadt. Endlich ländliche Idylle und ein paar Kurven..

Ja.. Stonehenge angeguckt – über das Areal gestolpert, paar Bilder von den Steinen gemacht und dann weiter.. Auf Bildern finde ich es imposanter als in Wirklichkeit.

Also wenn man den Dreh mit dem Linksverkehr einmal raus hat klappt es echt ganz gut. Speed Touring war angesagt. Wir wollten ja schließlich die Südküste erreichen, und ich war heiß drauf den Sonnenuntergang am Meer zu Fotografieren. Übernachtet wurde aufm Zeltplatz, 500m weg vom Meer. Gegessen wurde direkt am Strand, wie romantisch..

Echt schön dorte. wub

Verfasst am : Do, 11. Nov 2010, 19:17 Titel:

Donnerstag, Die Defekte machten Reih-um, juhuu ich bin dran

Abfahrt vom Zeltplatz, Wetter ok, vollgetankt auf geht’s..
Entlang der Küste. Dicker Verkehr, aber macht spaß soweit. Relativ entspannt, mit einigen Stopps, machen wir uns auf Richtung Osten.
Am Nachmittag sind wir mit dem Engländer verabredet. Auf nen Kaffee und ne Kippe (dachten wir bis dahin).
Wir sind durch herrliche Landschaft gefahren, mit vielen Fasanen(auch auf der Straße) und Pferden die Frei am Straßenrand standen. Typisch Englische Örtchen halt.
Am Nachmittag, 30 meilen vor Brighton hört sich meine Adv an wie ein Traktor. Geil! Nahjah, Lamdasonde (Gewindeaufnahme) aus dem Krümmer gebrochen. Shit, ca. 1000 Fehlzündungen, keine Leistung. Engländer angerufen, „gibt’s nen KTM Dealer in deiner Nähe?“ „Nö, alle Pleite gemacht, der nächste ist in London“ „Hmmh, was tun?“ „Ich such dir nen Schweißer in Brighton, kommt erstmal her“
Wir kommen am späten Nachmittag in Brighton an, der Christian empfängt uns und meint das es schon zu spät zum schweißen sei. Nach freundlicher Absprache mit seiner Frau, war klar das wir 3 in seiner Wohnung pennen dürfen. Wir zögerten erst und wollten keine Umstände machen, aber Christian wollte es ja nicht anders. Als wir hoch, die ganzen Klamotten runter. Seine echt schick eingerichtete Wohnung sah aus wie nach nem Bombenangriff.

Wir wurden super versorgt (Steaks und deutscher Kartoffelsalat, mit Zutaten aus der Region! ;o) )und es war ein lustiger feucht fröhlicher Abend der uns sicher noch ne Weile in Erinnerung bleibt. Danke!!

Verfasst am : Do, 11. Nov 2010, 19:21 Titel:

Freitag, Festland wir kommen

Mit nem kleinen Kater gings raus aus den Federn. Frühstück und dann ab in den Hafen zur Schweißerbude mit dem Krümmer im Gepäck. Sehr begeistert sah der Schweißkollege nicht aus, er hat seinen Job aber gut gemacht und es hat mich 10 Pfund gekostet.
Krümmer angebaut und los Richtung Dover.

Diesmal nur etwas mehr als ne Stunde Fähre von Dover nach Calais. (und teurer als die 4 ½ Std. von Ostende nach Ramsgate)
Ankunft in Frankreich.. Wo pennen? Eigentlich wollten wir in der Nähe von Calais wild campen. Allerdings gab es dort so wenig Wald das wir nur in der Gegend umher geirrt sind. Letzten Endes haben wir kurz nach 22.00 nen kleinen Zeltplatz gefunden, der Betreiber hatte gerade seine Bude abgeschlossen. Aber für 15 Taler durfen wir campieren. Beim Zeltaufbau fing es plötzlich an stark zu Regnen,
DER ERSTE REGEN AUF DER TOUR!

Gut das wir auf Heinz gehört hatten der sein neues Zelt für die Tour mitgenommen hat. Ich nenne mal eben die Eckdaten: für 6 Personen (effektiv 4), ausm Großhandel SELCROS, 50EURO! Mehr muss man nicht sagen oder?

Regen und Wind wurde so stark das man dachte – das Zelt muss wegfliegen – das geht nicht anders..

Verfasst am : Do, 11. Nov 2010, 19:26 Titel:

Samstag, der Sand ist hart genung

Am nächsten Morgen, Wind und Regen – wir wollten uns aber noch einen Bunker am Atlantikwall angucken. So sind wir wieder Richtung Küste gefahren.

Atzi und ich fahren richtung Strand nen geteerten Weg hinab. OK – sieht gut aus. Wir gehen auf den Strand hinab, und ich meine „der Sand ist hart, hier kann man fahren“ Nur trennten uns vom Sand eine längere Treppe und ein 20m breiter Streifen mit fetten Steinen. Scheiß drauf – also sind wir runter gefahren.

War echt geil! (siehe Bilder)

Irgendwie mussten wir auch wieder hoch – hinten kam ne riesen Regenwand – die Surfer sind schon ausm Wasser und wussten vermutl. was da kommt.
Naja mit ach und Krach haben wir Atzimuth über die Steine bekommen und mit absteigen und schieben die Treppen hoch. Nun war ich an der Reihe. Über die Steine geschafft, dann dachte ich mir – die Treppen hochschieben ist auch gefährlich – fährste halt. Gesagt getan, nach ca. 3m gabs nen Rumps, die Kathi samt mir viel zur Seite auf die Treppe. Koffer ab. Ja ich war am Geländer hängen geblieben Very Happy

Mittlerweile hattte der Wolkenbruch eingesetzt. Die Kiste aufgehoben und zu Dritt hoch buxiert.

Koffer mit Axt ausgebeult und mit Spanngurt wieder befestigt. Geil! So ein Erlebnis hatte noch gefehlt Wink

Es hätte mich gewundert wenn sich bei der Strandaktion keiner hingelegt hätte – nagut ich wars.

Koffer kaputt, wir nass (weil es war ja warm die Kisten dort hoch zu bekommen, deshalb haben wir die Regenkombi ausgezogen)
Jetzt hieß die Devise 500km auf nach Frankreich (nähe Saarland) zu nem Kumpel.
Irgendwo in Luxemburg auffer Dosenbahn haben wir nen Halt gemacht (zwecks Regenkombi). Danach ist Atzis Kiste nicht mehr angesprungen. Klasssse!
Glücklicherweise hatten wir am Sonntag bei der Abfahrt noch ein Starthilfekabel eingepackt. Seine Lichtmaschine war verreckt und die Batterie wurde nicht mehr korrekt geladen.

Dort angekommen – Pizza, Bier, Obstler! Bettfertig, TOP!

Verfasst am : Do, 11. Nov 2010, 19:27 Titel:

Sonntag, Long Way Home

Sonntag gings dann 450km über die Dosenbahn nachhause 
Atzi musste 10km vor München vom ADAC abgeschleppt werden.

Ich weiss nicht genau wieviele km wir gefahren sind. Irgendwas zwischen 2300 und 2500..

Danke und tschüss

UPPS: