Polizei und andere Beeinträchtigungen im Leben

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 9:11 Titel:

@ all

Wie sieht es denn bei euch (Städte, Gemeinden, Bezirke etc.) so aus mit der Staatsmacht?
Ist die Polizei kulant gegenüber lauteren Endtöpfen (mit oder ohne ABE) oder eher hart durchgreifend?

Ich war jahrelang Besitzer einer V-Max inkl. Supertrapp-Anlage. Die Anlage war komplett offen, d. h. ich
bin auch ohne Prallbleche und Scheiben gefahren. Habe nie Probleme bekommen (viele Polizisten in Wolfsburg
fahren privat selber Motorrad und sind somit vom Fach)
Es wurde immer ein Auge zugedrückt bzw. ich mußte einmal vorführen.
!!!Ich möchte aber dazu keine Garantie geben!!!

Im Münchener Raum gibt es kein Pardon. Anlagen werden eingezogen inkl. Anzeige etc.

In der Eifel ist es ähnlich. Besonders wenn Veranstaltungen am Nürburg-Ring sind

Im Ober-Harz werden Anzeigen fällig (meistens ist bei Groß-Razzien ein mobiles Phonmeßgerät
dabei), man kann aber überwiegend nach Hause fahren und später Vorführen.

Und bei Euch???

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 9:50 Titel:

Hi,

prinzipiell gibts bei uns im Ösiland kein Pardon mehr. Wenn du bei einer Kontrolle mit zuviel db erwischt (gemessen) wirst, ist erst einmal das Kennzeichen weg und du darfst zu Fuß nach Hause latschen. Anzeige folgt selbstverständlich auch. Nur werden solche Kontrollen Gsd nicht an jeder Ecke und eher selten durchgeführt. Es ist übrigens ganz egal was du für einen Auspuff drauf hast, hauptsache die Messung ergibt nicht mehr db als im Zulassungsschein (D Fahrzeugschein) eingetragen ist.

Ich persönlich finde, das es nicht drauf ankommt, welchen Auspuff man nun drauf hat, sondern einzig und allein wie man damit umgeht. Man kann nämlich durchaus auch mit einem offenen Topf bei entsprechender Verwendung der grauen Zellen und des rechten Handgelenks extreme Lärmentwicklung vermeiden wo es Sinn macht. (zB. Wohngebiet) Auch ich bin absolut verärgert wenn z.B ein Idiot um ein Uhr Nachts an meinem Schlafzimmer mit reichlich Drehzahl und +90db vorbeidonnert.

Es ist halt anscheinend wir überall. Eine meist hirnlose Minderheit versaut mit unüberlegten Aktionen die Freiheit der Mehrheit, die Folge davon sind eben eine Flut von Gesetzen und Beschränkungen für alle.

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 9:58 Titel:

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 11:18 Titel:

Moin!

Ich finde das nicht unbedingt die örtliche Rennleitung das Problem ist, sondern die gesetzlichen Gegebenheiten die mich davon abhalten.
Mag man mich Weichei nennen, aber das Risiko ist mir persönlich zu hoch weil......

Andere Anlage anbauen = Bauartveränderung

Keine ABE und nicht per Einzelabnahme eigetragen = Fahren ohne ABE

Fahren ohne ABE = Fahrzeug nicht zugelassen

Fahrzeug nicht zugelassen = kein Versicherungsschutz

Mal abgesehen von den Ordnungswidrigkeiten die man begeht, oder sind das vielleicht schon Straftatbestände keine Ahnung, vielleicht haben wir ja einen Juristen unter uns die sich da besser auskennen
, im most worst case, also Unfall mit Fremdschaden kommt keine Sau ausser mir/ Dir selbst für den Schaden auf.
Und lass da mal jemand einen dauerhaften Schaden davontragen....

Nee sorry, da bin ich Sicherheitsspieler und fahre nur mit zugelassenem Zeug durch die Gegend.

Das ist natürlich nur die Situation in D.
Wie es in A, oder NL, oder CH aussieht dazu kann ich nichts sagen wird aber wohl ähnlich sein.
Und letztendlich ist jeder selbst für sein tun und handeln verantwortlich.

Ist halt meine ganz persönliche Einstellung zu der Geschichte und soll niemand verurteilen.

Gruß Schimmi

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 12:31 Titel:

Denke nicht, dass das jemand verurteilt Schimmi. Im Prinzip hast Du ja Recht, auch wenn die Rechtssprechung in DEM Fall ziemlich blöde wär, denn wer verursacht schon einen Unfall wegen einem anderen Auspuff?? <_<
Ich persönlich würde aber auch keinen ohne ABE fahren, einfach weil ich auch dagegen bin.
Andererseits fahre ich mit Sachen durch die Gegend, welche meine Betriebserlaubnis auch erlöschen lassen und das wiederum tu ich dann doch ( weils mehr Spaß macht Very Happy

). Und ist auf den ersten Blick ja auch nicht zu sehen...

Motorradkontrollen hab ich persönlich erst einmal erlebt ( in Stuttgart an der Motorradmeile ) und dort sind solche "Bösewichte" *g* aussortiert worden.

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 13:18 Titel:

Funny schrieb : "Denke nicht, dass das jemand verurteilt Schimmi. Im Prinzip hast Du ja Recht, auch wenn die Rechtssprechung in DEM Fall ziemlich blöde wär, denn wer verursacht schon einen Unfall wegen einem anderen Auspuff??"

Es ging mir nur darum, das ich niemanden an den Pranger stelle weil er oder Sie vielleicht anders mit der Situation umgeht.

Und natürlich wäre es eine blödsinnige Sache mit der Rechtssprechung in diesem Fall, aber es leider nicht abwegig.
Justizia ist hat manchmal blind....

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 15:59 Titel:

funny hat geschrieben: "Denke nicht, dass das jemand verurteilt Schimmi": Doch! Ich, Ich - gebt mir den ersten Stein ...! Laughing

Es ist erschütternd: Personen mit Vorbildfunktion für uns alle (Mitti) geben in aller Öffentlichkeit zu, den Schalldämpfereinsatz aus dem Auspuff entfernt zu haben (!) und sogar Polizisten (!!) fahren mit nicht ABE-Töpfen rum (!!!) - Ja ist denn keiner hier, der solchem Treiben Einhalt gebietet? Hier wäre die Frauenbeauftragte dieses Forums (Funny?) bzw. unsere Quotenfrau (Funny?) gefordert - aber auch die wird wahrscheinlich heimlich mit dem Gedanken liebäugeln mal so richtig Gesetz zu brechen ... Abscheulich, abscheulich - welch' ein Sumpf ...

Ich für mein Teil distanziere mich und werfe derweil noch einige Ohrenstopfen in meinen Auspuff ... Laughing

Jetzt im Ernst:
Motorradfahrer waren schon immer 'Opfer' von Lärmkontrollen und schon immer haben Motorradfahrer Nachrüstanlagen angebaut oder die originalen 'modifiziert'. Meine erste Lärmkontrolle mit 'fast-Stilllegung' war 1982 an der Raststätte Hockenheim, weil am Auspuff meiner Honda CB 650 C vier Bohrungen (die ab Werk offen waren - aber mittels Nieten verschlossen werden mussten) offen waren und damit die ABE erloschen war. Vier Jahre später meinte ein Polizist, die serienmässige Anlage meiner XT 550 wäre ein Nachrüstdämpfer und wollte den Bock auf der Stelle stilllegen.

Was mir wirklich zu denken gibt, ist, dass wir auch dann zur Rechenschaft gezogen werden können wenn unser Serienauspuff alterungsbedingt und ohne eigenes Zutun lauter wird und wir in eine Lärmkontrolle geraten, die ein sturer Beamtenkopf durchführt und wir dann zu Fuss weiterdürfen ... Irgendwo hört der Spass dann doch auf ...

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 16:53 Titel:

Hier wäre die Frauenbeauftragte dieses Forums (Funny?) bzw. unsere Quotenfrau (Funny?) gefordert - aber auch die wird wahrscheinlich heimlich mit dem Gedanken liebäugeln mal so richtig Gesetz zu brechen
NIEEEENICHT!!! Razz

Irgendwo hört der Spass dann doch auf ...
Genau. Mad

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 19:25 Titel:

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 19:41 Titel:

In England sind zwei Biker mit 238 Km/h bzw 252 Km/h bei erlaubten 70 Meilen
(112 Km/h) erwischt worden. Fazit: 28 Tage Knast + 2 Jahre Fahrverbot.
Nach besser wirds in Frankreich: bei einem fahrlässig verursachten Unfall mit
Todesfolge drohen 10 Jahre Haft und bis zu 150.000.-€ Geldstrafe. (auch für ausländische Fahrer)

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 21:13 Titel:

Verfasst am : Fr, 29. Aug 2003, 21:55 Titel:

Hmm, ich bin ganz schön erschrocken über einige Meinungen hier. Hätte nie gedacht, daß es so viele contra-Meinungen
bezüglich nicht ABE-Anlagen hier auftauchen. Das kommt wohl davon, daß ich aus einem anderen Fahrerlager komme, wo Umbauten mit manchmal nicht ganz zulässigen Teilen an der Tagesordnung sind. Das fängt bei den Spiegeln an, geht über diverse Blinker und endet bei den Endtöpfen.
Steetfighter werden deswegen verurteilt. Harleys werden bewundert und Enduristen?
Haben Tiere in den Alpinen Höhenlagen keine Rechte auf Ruhe und Frieden?
Warum werden denn immer mehr Pässe gesperrt? Das liegt bestimmt nicht daran, daß einer mit ner Knattertüte einmal in 5 Jahren über alte Paßstraßen fährt. Es liegt doch an den Scharen von Enduristen und Offroadern die mehrmals im Jahr über diese Pässe und Straßen oder ähnlichen donnern und die Flurschäden verursachen.

ZITAT: ...und es werden immer mehr, diese Blödmänner/frauen...

Stimmt. Trifft aber für alle Typen von Motorradfahrern zu.

Habe hierzu noch einen interessanten Artikel www.vulcan800.de/TUV_PP/Rechte/body_rechte.html

Verfasst am : Sa, 30. Aug 2003, 0:31 Titel:

Hallo,

ich für meinen Teil schliesse mich auch eher "Guest" an: Schön, wenn man Akra's drauf hat, aber die Teile ohne Einsätze zu fahren finde ich gegenüber den anderen Erdenbürgern (jedenfalls im besiedelten Gebiet) völlig rücksichtslos.

Ich hatte vor einer Woche eine Diskussion mit einem Forstwart, welcher bei uns im Emmental im Gemeinderat einer wichtigen Gemeinde und der dazugehörigen Strassenkommission sitzt. Er fährt selbst Enduro (mit 50!). Sein Statement war: Die Gemeinde erhält zwischen 3 und 10 Briefe pro Jahr angesehener Bürger, welche die Sperrung aller Schotterwege in der Region verlangen, VOR ALLEM für Motorradfahrer. Grund: Völlig hirnrissige Fahrweise, Krawalltüten, null Rücksicht. Leider wurde ich schon mehr als einmal Zeuge, wie irgendwelche Idioten mit ihren Crossern über's Weideland fuhren. Kommt man als "normaler" dann über die Strasse gefahren, ist man für diese Leute eher die ausnahme, welche die Regel bestätigt.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie alle das Gefühl haben, dass wir selbst ja alles (Lärm, Geschwindigkeit, etc.) im Griff haben - die Chaoten, das sind immer die anderen. Ich will hier auf keinen Fall selbstgerecht erscheinen oder sagen, dass ich immer im grünen Bereich bin. Es geht mir vielmehr darum, dass wir selbstkritischer werden und uns auch mal hinterfragen, was wir denn selbst tun. An einem bewölkten Montag abend liegt es evtl. drin, über eine nicht ganz koschere Schotterpiste zu fegen und im Drift um die Kurve zu jagen. Doch was ist, wenn wir es dann auch am Sonntag nachmittag tun? Zügeln wir uns wirklich immer so, dass wir nicht Stein des Anstosses werden?

Tatsache ist, dass im Gebiet, in dem ich lebe, in den letzten 3 Jahren ca. 50% der besten Enduro-Strecken gesperrt wurden. Die Einhaltung wird relativ streng überwacht (die Spaziergänger werden garantiert die Nummer aufschreiben...). Da ich selbst auch ab und zu mal als Fussgänger in dieser Gegend unterwegs bin muss ich ganz ehrlich eingestehen, dass der Grund bei uns selbst zu suchen ist.

Ich schreibe das auch aus einem Frust heraus, da jetzt gerade eine Sperrung wieder in der Vernehmlassung ist.

Verfasst am : Sa, 30. Aug 2003, 0:41 Titel:

OK,

wie es nach meinem Wissen Erfahrung in der CH funktioniert (bin kein Anwalt, habe ein paar Kollegen, welche bei der Polizei arbeiten):

- Viele Streifenwagen haben ein Phonmeter dabei. Das ist zwar oft nicht geeicht, reicht aber allemal, um uns an der Prüfstelle vorbeizuschicken. Mir wurde schon erzählt, dass ein "geschultes" Beamtenohr schon ausreichen kann, um dich vortraben zu lassen. Das kann dann mit relativ viel Kosten und vor allem Aufwand verbunden sein.

- Eintragung etc. spielt bei uns weniger eine Rolle - die Grenzwerte sind kritisch.

- Wenn man deutlich den Pegel überschreitet, hat das eine Anzeige und Registrierung zur Folge - scheisse, wenn Du z.B. dann (evtl. auch ein ander mal) mit zuviel Speed erwischt wirst. Dann wird die "Schmerzgrenze" für den Richter (im Falle einer Anzeige) wesentlich tiefer liegen und Du kannst gleich deinen Ausweis für 3 Monate abgeben.

- ABE etc. gibt es bei uns so nicht. Grundsätzlich darf man das Krad nicht einfach so abändern, aber im Falle eines Unfalls muss eine gewisse Kausalität gegeben sein. Bei Bremsen, Lenkern etc. ist das natürlich sehr heikel, bei Krachtüten eher weniger. Sicher unangenehm, wenn die gegnerische Partei einen brauchbaren Anwalt hat. Wer das Gesetz im Umgang mit der Technik bricht, hat keinen Kredit mehr...

OK, falls da jemand Ergänzungen und/oder Korrekturen hat, einfach anhängen.

Verfasst am : Sa, 30. Aug 2003, 4:13 Titel:

@ toblerone

Moin,
ich glaube ich muß mich deiner Meinung und die des Guest am ehesten Anschließen.
Ich glaube nämlich auch das sich, wie du dich ausdrückst, keiner hier im grünen Bereich bewegt.
Ich habe die Akras dran und bin auch ohne die Einsätze unterwegs. Sicherlich verstoße ich damit
gegen die StVO und muß mit den konsequnzen rechnen falls ich von einem Motorrad hassenden
Polizisten erwischt werde. Wäre natürlich nett, wen ich die Akras behalten und zu einem
späteren Zeitpunkt im ordnungsgemäßen Zustand wieder vorführen könnte.
Somit zeige ich Reue. Aber ich habe noch keinen gesehen, der seine Furchen die er auf Feldern und Wegen
hinterläßt, wieder fein säuberlich zuschüttet.