990 Adventure taugt nicht für Afrika, ein Erfahrungsbericht

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 13:09 Titel:

moin,
hast recht - auch die zwei haben ein paar Probleme. Sind aber besser vorbereitet. Das Du so viele Probleme aufzählst die allen Forumsheinis hier schon bekannt sind, hat mich halt gewundert bei Deinen Erzählungen.

Ich glaube wenn ich durch Afrika wollte, würd ich ne KLR oder DRZ oder ne XT 660, BMW F 650 oder sowas nehmen... vielleicht ne Affentwin... halt was simpleres mit moderater Leistung... aber nicht unbedingt ne LC8... "ready to race" ist halt was anderes als "ready to rödel around Africa"... Racebikes werden jeden Tag gewartet... ;-)

Die Aussage "taugt nicht für Afrika" ist mir jedenfalls zu pauschal...

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 13:23 Titel:

Mahlzeit !

Hey nett, dass Du hier auf die einzelnen Beiträge noch mal kurz eingehst und Deinen ersten Beitrag nicht zur Eintagsfliege machst.

Ich habe noch eine Frage: Wirst Du Dich mit den "Macken" der LC8 Adv arrangieren, so wie es viele hier machen oder nun das Bike wechseln ?

Solltest Du ein Kürbiskopp bleiben, herzlich willkommen im Forum und hier findest Du bestimmt einiges für Dein nächstes Reise-Projekt.

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 14:23 Titel:

Hallöle,

was ich nicht nachvollziehen kann, sind die beschriebenen thermischen Probleme. Ich war vier Wochen in Marokko im Sommer (von Ende August bis Ende September) unterwegs, bei Temperaturen von zum Teil über 40 Grad. Mit zwei Personen und Gepäck gnadenlos überladen lief die Fuhre auch in schwerem Geläuf einwandfrei. Von den beschriebenen Problemen habe ich nichts gemerkt.

Gruß
Günni

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 14:51 Titel:

Halten wir also mal fest, daß Ihr im festen Glauben losgefahren seid, eine LC8 sein "Ready to Race" UND "Ready for Adventure" zum Großserienpreis ohne Veredelung. In der Tat, die Werbung vermittelt dieses Bild. Du glaubst auch jeder Waschmittelwerbung, nehme ich an?

Tatsache ist, keine Reiseenduro ist im Großserientrim näher an diesem Versprechen als die LC8. Sie hat ein paar typische, oft kritisierte Schwachpunkte, das ist auch Tatsache, und unverständlicherweise sind sie zum Teil nach Jahren der öffentlichen Kritik immer noch vorhanden. Die sind aber bekannt und behebbar - und sollten vor solch einer Reise auch behoben werden. Du hast inzwischen ja selbst eingesehen, daß ein wenig mehr Lektüre im Forum geholfen hätte. Ein KTM-Händler mit Erfahrung hätte wohl auch geholfen, die richtigen Tipps zu geben, die richtigen Verbesserungen vorzunehmen - habt Ihr mit Eurem Dealer über Euer Vorhaben gesprochen?

Habt Ihr mal genauer geguckt, wie die Maschinen von Joe Pichler vorbereitet werden? Habt Ihr Euch informiert, wie die unter uns, die Reisen machen oder Rallyes fahren, ihre Maschinen vorbereiten? Die Kisten sind und bleiben i.A. seriennah, auch wenn viele modifizierte Kleinigkeiten immer dran sind. Ein abenteuerreisetauglicher Totalumbau von HP oder Teuratech ist da schon eine andere Größenordnung. Lies zwischen den Zeilen, dann weißt Du: Das ist gemeint, wenn ein Hersteller Ready to Race oder Ready for Adventure schreibt: Du kannst sie leicht und mit wenig Aufwand an Deine spezifischen Bedürfnisse anpassen, und dann taugen sie wirklich dafür. Es ist kein Kompletttuning nötig.

Überleg Dir, wieviel eine solche Maschine wohl kosten müßte, wäre sie wirklich Ready to Race UND Ready for Adventure. Anhaltspunkt: Die Rallye-690 kostet als Serienmodell ca 25.000,- - und selbst die wird noch individuell angepaßt. Von der während eines Rennens/einer Rallye nötigen Wartung ganz zu schweigen.

Tatsache ist aber auch, und auch das weißt Du, daß 12000km Afrika andere Belastungen und wenig Service unterwegs bedeuten als man sie hier in Europa hat. Ganz klar. So gesehen gebe ich Blitz recht: Seid froh, daß die KTM so robust ist, daß sie Euch trotz mangelnder Vorbereitung nicht im Stich gelassen hat.

Zuletzt zum Thema Hitze: Die LC8 hält ohne Weiteres Temperaturen weit über 40°C aus, ohne zu Mucken. Wir sind bei 48°C im Schatten (und kaum Schatten weit und breit) problemlos durch die Wüste gefahren. Es sei denn, sie sei nicht in Ordnung. Habt Ihr die Filter kontrolliert, ob Dreck drin ist? Alle? Wenn Du von der Benzinpumpe sprichst, scheint Ihr ja Filterprobleme gehabt zu haben? Habt Ihr vielleicht, wie es mir einmal passiert ist, Sand in den Motor bekommen, durch den mit feinem Wüstensand zugesetzten Luftfilter hindurch? Das ist mir einmal passiert, im Glauben an die im Forum gerne mal proklamierte Unverwüstlichkeit des Filters, mit der Folge, daß der eingedrungene Sand die Ventilsitze abgeschmirgelt hat. Die elektronische Einspritzung hat das lange ausgeregelt, ohne daß ich es gemerkt habe, aber bei Temperaturen oberhalb von 38°C war dann plötzlich Schluß mit Leistung. Andere mit solchem Schaden wären schon lange gar nicht mehr gelaufen.

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 15:30 Titel:

Guten Tag

,

holla alte Waldfee, da wird ja einer ordentlich unter Trommelfeuer

genommen.
Aber mal ehrlich, gänzlich unrecht hat er ja auch nicht bzgl der 990er.
Nur um eines vorweg zu nehmen, ich bin auch vom orangen Virus befallen. Also bitte kein friendly-fire Smile

Aber für mich ist ein Fahrzeug mit Abhängigkeit von elektronischen Komponenten absolut nicht afrikatauglich. Und das völlig wertfrei betrachtet und unabhängig vom Hersteller. Das ist nunmal der sogenannte "Fortschritt" der Technik. Und dem kann sich auch KTM verständlicherweise nicht entziehen. Mir käme beispielsweise niemals in den Sinn den Versuch zu starten, eine 990er afrikatauglich umzurüsten. Für mich brotlose Kunst und rausgeschmissenes Geld. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei einer 950er sieht es schon anders aus.

Als ich mir beispielsweise damals ein geeignetes 4x4 Basisfahrzeug für extremere Reisen in u.a. Afrika suchte, legte ich gezielt Wert auf einfache und solide Technik. Und Allem voran wollte ich nichts mit Elektronikabhängigkeit. Damals wurde es ein HZJ78 und ich bin jeden Tag froh, mich so entschieden zu haben. Obwohl es mein Buschtaxi wahrscheinlich auch im Serienzustand von D nach Kapstadt geschafft hätte, habe ich es trotzdem Jahr für Jahr optimiert und getestet. Das hat zwar viel Zeit und Energie gekosten, den Lohn dafür gibt´s aber auf Reisen.

Und gerade hier ist doch der Fehler im System. Wenn ich vom Benin mit meinem Motorrad nach Hause cruisen will, sollte ich die Schwächen meines Motorrades schon kennen. Einige der geschilderten Defekte waren selbst mir (und ich bin 990er Laie) schon längst geläufig. U.a. dieses Forum bietet hierfür eine super Grundlage sich schlau zu machen.

Ich finde es deshalb schon unverständlich, aloys186, ohne deine Afrikaerfahrung in Frage zu stellen, dass du hier so "blauäugig" an Werk gegangen bist. Aber den Titel deines Threads würde ich unterschreiben.
Und deine Reise würde ich auch sofort machen.

...fernwehgeplagte Grüße,
Manuel

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 15:54 Titel:

Also lieber aloys186, du bist ein absoluter Einzelfall......

Sei froh, dass dein Moppedel überhaupt läuft. Für die paar Kinderkrankheiten hättest du halt zu den 14 T€ Neupreis noch mindestens 2 T€ für "Optimierungen" draufgelegen und deinen Händler auch mal noch schnell 500 € für eine "kleine Durchsicht" verdienen lassen müssen, um so eine Tour in Angriff nehmen zu können.

Draufsitzen und Fahren, von was träumst du nachts?

Manche Dinge, wie z.B. der angesprochene zugesetzte Benzinfilter (an der 990er), muss man vielleicht erst selber mal erlebt haben, bevor man erkennt, wie sehr es einem auf den Sack geht. Da ich aber auf mehr als 40 TKM noch so einiges mehr erlebt habe, kann ich den Frust von aloys186 durchaus nachvollziehen, obwohl ich kein anderes Motorrad möchte.

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 16:34 Titel:

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 17:36 Titel:

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 19:07 Titel:

@aloys186 :
1.)Was mich jetzt brennend interessiert : Wozu brauchst du in Afrika ein 98PS-Mopped ?
Z.B. eine XT660Z hätte zumindest eine wesentlich größere Reichweite gehabt . Die aber sicher nicht die Sturzunempfindlichkeit einer KTM hat . Vom Fahrwerk mal ganz abgesehen .

2.)Und seit wann hat die S keinen Kat ? Oder überhaupt ein Fahrzeug , aktuellen Baujahres, in Europa ?

Soll keine Kritik sein !

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 21:43 Titel:

47 Tausend Kilometer und die hälfte sehr hart unterwegs.¨

Die die mich kennen Wissen das.

Einmal Wasserpumpe defekt und Basta.

Das einzige was mich auf einer langen Reise stört ist die Kilometerleistung.

Aber ansonst habe ich keine Angst dafür. Die zeiht mich durch jede Scheisse.

Gruss und Schluss

Verfasst am : Di, 24. Aug 2010, 21:58 Titel:

Hallo Leute,

also ich bin auch derm Meinung, dass die Adventure nicht das richtige Mopped ist , um durch Afrika zu fahren!

Das geht mit diesem hier viel besser und sogar um die ganze Welt! nicken

http://www.youtube.com/watch?v=yjBrpN9nmZQ&NR=1

Verfasst am : Mi, 25. Aug 2010, 14:39 Titel:

Hallo aloys186,
ich möchte noch einmal auf die einzelnen probleme etwas eingehen.
zunächst vorab, natürlich kann es immer mal schlechtere teile geben. punkt ende aus. das problem mit deiner benzinpumpe, vielleicht wird die benzinpumpe durch den einbau im tank gleich mitgekühlt und wird dadurch normalerweise nicht so heiss, damit es zu keiner blasenbildung kommen kann (das hatte ich übrigens bei meiner lc4 bei extremtemperaturen. wenn natürlich mal eine pumpe kaputt geht ist es schlecht.
andererseits fahren sehr viele leute schon sehr lange mit diesem motorrad durch höhen und heisse temperaturen ohne die von dir beschriebenen probleme zu haben - siehe auch viele reiseberichten durch die wüsten mit 950er oder 990er adventures.
warum du bei deinen vorkenntnissen (wie du schreibst - auch umbauten bei sommer/west etc.) es nicht für nötig hälst dich auch hier mal zu erkundigen, entzieht sich aber dann noch mehr als vorher meinem ermessen.
der tank, ktm hat hier extra zwei tankhälften verbaut, die komplett unabhängig von einander "betrieben" werden können, falls es z.b. nach einem sturz o.ä. zu einem "kaputtgehen" der einen tankhälfte käme, könntest du ohne probleme mit dem anderen weiterfahren. ich finde das tanken auch manchmal etwa nervig, empfinde es aber als grossen vorteil hier z.b. mitten in afrika nicht nach einem unfall aufgeschmissen zu sein - denn mitten in afrika den kunstofftank flicken zu können halte ich doch auch eher für ein problem.
der nehmerzylinder wird durch ktm kostenlos selbst bei älteren maschinen ersetzt - also "nur" dein vorher angesprochenes kommunikationsproblem.
zum kat: es ist glaube ich einfach verboten inzwischen katlose motorräder auf den markt zu bringen, bzw. würde dich die motoradpresse als schmutzfink an den pranger stellen - also würde ich das als normale firma auch ganz bestimmt nicht tun.
das aufbocken auf den hauptständer ist bedingt durch die schlanke und hohe bauweise der ktm schlecht - aber nicht anders zu bewerkstelligen wohl, sonst hätten sich dessen garantiert schon einige firmen angenommen. kritik berechtigt, aber abhilfe - anderes mopped kaufen, wenn das einem so wichtig ist.
batterie - ist ein kritikpunkt - auch der einbauort - aber das macht eben die firma ktm so, allerdings habe ich wie schon beschrieben nur nach längerem "stehenlassen" probleme und die inzwischen durch "abklemmen" der batterie bei längeren standzeiten für mich behoben.
deine kühlprobleme verstehe ich nicht, ich bin schon in dubai bei ca. 55 grad im schatten (ohne schatten) im stop and go unterwegs gewesen mit lüfter im überdauerbetrieb, aber die maschine ging dabei nicht dauernd aus, hatte auch keine startschwierigkeiten. aber auch hier gibt es durch ein anderes lüftergitter eben abhilfe.
das eine firma wie ktm nun nun eine maschine für einen europäischen markt baut, mit der 99% der fahrer wahrscheinlich nie in die wüste fahren und trotzdem dies mit geringen umbauten könnten, halte ich für sehr gut. ich glaube auch gerade die touren eines joe pichlers o.a. zeigen, das auch die 990er (mit der ganzen elektrik) dazu taugt (was ich selbst auch nicht so angenommen hätte) durch extremste gebiete zu reisen.
zu den anderen sachen wie der verstärkte motorschutz etc. - entschuldige, aber keine maschine - weder eine lc4 noch eine affen twin - oder eine hp2 (schweineteuer!!) haben vom werk einen wirklich so starken unterbodenschutz. und auch keine maschine hat von werk immer einen sturzbügel (den ich persönlich für sehr wichtig halte).
Resümee: ich glaube ich habe kéine orangene Brille auf, aber du bist wirklich komplett blauäugig hier mit deinem freund losgefahren (trotz deiner/euren erfahrung!!) und das nun im nachhinein einer motorradfirma wegen ihrer werbesprüche als schuld anhängen zu wollen halte ich für lächerlich.
trotzdem noch viele schöne reisen - egal wohin, egal womit, aber das nächste mal vielleicht etwas mehr vorbereitung.
blitz

Anmeldungsdatum: 24.05.2005

Verfasst am : Mi, 25. Aug 2010, 21:21 Titel:

Hammer der Film mit der R1...hatte 1998 2 Jahre selber mal so ein Teil war ein tolles Mopped und nie was dran. Unglaublich was der damit gemacht hat.

Ich war kürzlich 8000Km am Stück in 3 Wochen unterwegs. Von fast 3000 Meter Höhe in den Alpen und 3 Grad bis 35 Grad Korsika im Schatten. Sogar 500Km am Stück im totalen Regen mit 160-170 Km/H ( schneller gings nicht, weil sie dann mit Gepäck und nicht ausgewuchteten Reifen sich stark aufpendelte) auf der ATB hatte ich keinerlei Probleme mit der 990. Anspringen tut sie immer. Hatte vorher Inspektion machen lassen neues Oel rein und was soll ich sagen...Zuhause habe ich den Oelstand kontrolliert, es war sogar noch grünlich und es fehlte NICHTS!!! Das war mir auch als langjähriger Biker neu. Den KNZ habe ich vorher rausgeschmissen, weil ich hier davon gelesen habe und ihn durch einen aus Titan ersetzt 109 Euro mit Versand. Der Originale ist echt ne Frechheit und sollte nicht an dem Bike existieren. Aber ich bin auch kein Garantieersatzfetischist und warte 2 Monate auf irgend ne Ersatzlösung die auch nur unsicher ist. Der Luffi den habe ich am Sonntag geprüft und der ist nach der Tour noch brauchbar. Alles in Allem super zuverlässig, klar der Lüfter ist öfters dabei und der Tank könnte größer sein, das ist sicherlich keine große Sache für eine Hersteller, aber KTM hat sich stark mit dem X Bow verzockt und die Finanzkrise hat auch dazu beigetragen, aber die Kritikklassiker hätten schon längst verbessert werden können. Den Schuh muss die KTM sich anziehen. Man sieht unschwer wohin die Investitionskosten gelaufen sind, SM950 und Supersportler kosten viel Geld, das Crosserfeld ebenfalls und die ADV ist auf der Strecke geblieben. Dafür ist die Mühle recht Wertstabil und ich würde mich nicht scheuen damit durch Afrika zu düsen. Mit der Wasserpumpe habe ich kein Problem, die Batterie ist arg unzugänglich untergebracht. Den Luftfilter zu erreichen ist auch ziemlich verbaut. Aber was soll´s nichts ist perfekt deswegen macht Schrauben ja auch Spass, besonders wenn man sieht wie dämlich manche Sachen technisch gelöst wurden, da fragt man sich dann schonmal wofür die Ings ihr Geld bekommen.

So nu bin ich fertig

Gruss Carsten

Verfasst am : Mi, 25. Aug 2010, 21:51 Titel:

Scheinbar hat deine Maschine mit der Kühlung ein "individuelles" Problem. Meine Maschien läuft zwar auch "heisser" als die Vorgänger XT - aber auch bei über 35° und Stop and Go wirds nie mehr als 5 Striche.
Bei Sommersandspielen hab ich schon mal 6 von 7 erreicht. Aber der Lfüter hat bisher immer ausgereicht.

Lass die mal durchchecken - bzw. frag mal Stealth - eventuell ist irgenwo eine Luftblase im System oder sonst was faul.

LG
Peter