Mein Fazit zur 690 Enduro nach 5.300 km in zwei Monaten

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Am 03. Juni 2009 war es soweit. Der Smile

nahm meine knapp zwei Jahre alte 950 Superzwergenduro in Zahlung und gab mir dafür eins zu eins eine neue 690 Enduro mit nach Hause. Inzwischen ist das zwei Monate her. Und das kleine Spaßmoped hat schon über 5 300 km auf der Uhr. Erfahrung genug, um mein persönliches Fazit abzugeben.

Mit einer 690 Enduro erwirbst Du die Lizenz zum Spaß haben. Sie ist klein und wendig, hat aber das Leistungsgewicht einer 950/990 Adventure. Mit dem schüttelnden Eisenhaufen 640 und seinem Hammerdrehmoment ab Standgas hat die 690 E nichts mehr zu tun. Ihre 63 Pferdchen traben ganz sanft an und reichen bei mir für Autobahntempo 168 km/h. Das macht aber nur kurzzeitig Spaß. Autobahntempo 130 hältst du dagegen einen ganzen Tag aus, wenn's sein muss. Für solche Fahrten kann ich das kleine Windschild aus dem KTM Powerparts Programm nur empfehlen. Über das Aussehen können wir streiten, über die Funktion nicht. Das Windschild funzt prima.

Der Motor geht ab 5 500 rpm richtig druckig zur Sache, besonders bei eingestellter Sportcharakteristik (Map-Select Schalter Position 2). Da kommt jeder noch so kleine Gasbefehl sehr direkt. Ab 7 000 rpm reißt die Kleine so heftig am Vorderrad, wie ein katholischer Landpfarrer an einer verschlossenen Bordelltür. Unter 3 000 rpm geht dafür gar nichts. Die Kette ruckelt; das ist alles.

Die Kupplung ist wirklich so leichtgängig, wie in den Testberichten der Motorradzeitschriften beschrieben. Wobei ich sie eigentlich nur beim Anfahren brauche. Ab dem zweiten Gang steppe ich alle Gänge ohne Kupplung rauf und runter. Ein kurzer Zucker am Gasgriff reicht völlig. Die Klauenschaltung der KTM macht das locker mit. Aufpassen muss ich aber bei den Gängen fünf und sechs. Wenn ich da unsauber schalte, endet der Gangwechsel schon mal im Leerlauf.

Das Fahrwerk ist für eine Enduro unglaublich straff abgestimmt. Nicht nur auf Kopfsteinpflaster hoppelt das Moped, wie ein unwilliges Muli beim Gepäck aufladen. Die Gabel taucht beim Bremsen selbst in der Komforteinstellung kaum ein. Der Scheffy hat meine 690er mal kurz Probe gefahren. Darauf angesprochen, meinte er: "Das Moped ist wirklich schön leicht und handlich. Aber für's Gelände ist es nicht gemacht. Höchstens mal ein paar Schotterwege." So sehe ich das inzwischen auch. Straßen dritter Ordnung, einspurige Almwege, mecklenburger Kopfsteinpflaster, da gehört die 690er hin.

Im Vergleich zu den LC8, die ich vorher gefahren bin, ist die 690 E ein echtes Ökomobil. Ihre Betriebskosten sind wirklich überschaubar. Der Verbrauch liegt zwischen 4,3 und 5,0 l auf 100 km, je nach Gasgriffstellung. Der Ölverbrauch ist fast nicht messbar. Bisher habe ich nicht mal einen ¼ Liter nachgefüllt. Die erste Inspektion war nach 1 000 km fällig und hat 126,60 Euro gekostet, die zweite nach 5000 km hat 105,42 Euro gekostet. Der Staat kassiert jährlich 49 Euro Kraftfahrzeugsteuer. Meine Versicherung nimmt mir jährlich 84,64 Euro für Haftpflicht und Teilkasko ab.

Verändert habe ich auch nicht viel. Die von KTM angebotene Lenkererhöhung hat der Smile

mir vor Übergabe der Neumaschine eingebaut. Und bei Motobau habe ich mir die 3,00 cm tieferen Fußrasten für 144 Euro geleistet. Das bringt insgesamt eine entspannte Sitzposition. Auf der Urlaubstour nach Obertauern habe ich es so 960 km an einem Tag ausgehalten.

Und damit komme ich zur Sitzbank, dem einzigen Bauteil, das ich an dem Moped zu kritisieren habe. Das ist in Wirklichkeit eine Stehbank. So eine haben normalerweise Sportenduros, um den Kontakt zwischen Fahrer und Moped beim Fahren im Stehen zu halten. Zum Sitzen taugt die Bank der 690 E nicht die Bohne. Sie ist nicht nur tourenuntauglich, sie ist zu überhaupt nichts tauglich.

Na ja, Sitzbänke bauen konnte KTM eigentlich noch nie so richtig. Selbst die Bänke der 950/990 Reiseenduros flogen bei vielen meiner Bekannten ganz schnell in die Tonne und wurden gegen ergonomische Zubehörteile ausgetauscht oder wenigstens von Sattlern verschlimmbessert.

Die 690 Enduro ist ein wendiges Spaßmobil, das dir auf kleinen Straßen ein unglaublich breites Grinsen ins Gesicht meißelt. Auf schlechtem Belag treibt das Moped sogar übermotorisierte japanische Abfangjäger im MotoGP-Ornat zur Weißglut. Chapeau KTM!

Habt Ihr andere Erfahrungen? Feuer frei ...

Verfasst am : Sa, 1. Aug 2009, 19:07 Titel:

Guter Bericht Lotse,

können wir noch ein paar Leistungsdaten von haben ? Größe, Gewicht ?
Vorab Danke.

Verfasst am : Sa, 1. Aug 2009, 21:32 Titel:

Kann ich teileweise so stehen lassen .

Die Sitzbank ist ein graus !

Die Handlichkeit der Kleinen ist auf der Straße mega !
Ist bei der R nicht ganz so gut weil höher . Das kennen wir bereits von der Adventure N zu S .

Fahrwerk ist zu straff . Was nach meiner Erfahrung nur an den blöden Losbrechmomenten liegt . Die bei den 690Enduros eine Katastrophe sind . Was dazu führt das auf kurzen Bodenwellen die Gabel springt und nicht federt wie sie soll .
Bei meiner R steht das Fahrwerk auf weicher als weich . Ich hoffe das sich das noch "einschleift" .

Was Gelände betrift kann ich dir weder bei der R noch der N zustimmen . Die sind sehr geländegängig . Ich hatte beide und bin mit beiden das selbe gefahren (Endurogelände,Schleifwege,...)und das ohne Probleme . Mann muß mehr mit der Kupplung arbeiten . Mit der N ab und zu aufgessen was mir mit der R noch nicht passierte . Ohne zweifel ist eine EXC was ganz anderes . Aber die 690E ist in ihrer Klasse Top ! Einzig die TE610Dual von Husquvarna könne ihr im Gelände Herr werden . Leider hab ich mit der keine wirklichen Erfahrungen sammeln können .

Alles in allem ein Spaßmopped für Straße und Gelände !

Smile

Verfasst am : So, 2. Aug 2009, 12:37 Titel:

Verfasst am : So, 2. Aug 2009, 13:12 Titel:

Verfasst am : So, 2. Aug 2009, 16:15 Titel:

Verfasst am : So, 2. Aug 2009, 17:03 Titel:

Verfasst am : So, 2. Aug 2009, 18:43 Titel:

hi,

kann dan seine erfahrungen nur bestätigen.
kann aber nur über die normale enduro urteilen, die R bin ich leider noch nicht gefahren.
ob on- oder offroad die 690er E macht uns ein heiden spaaaaaass.
wir haben sie ja gleich im doppelpack und sind mit der kleinen käte
sehr zufrieden.
zur org. sitzbank: auf langen fahrten tut der a... schon recht weh.
haben eine bank bei motositz in braunschweig umpolstern lassen,
mit geleinlage

.

Verfasst am : So, 2. Aug 2009, 20:28 Titel:

Hallo Lotse, ja die kenner fahren mittlerweile 690 Very Happy

Fahr das teil seit september, 5000 auf der uhr.
1.fahrwerk- mußt du abstimmen, dauert etwas.
Hab die Gabel im Ansprechverhalten etwas schneller eingestellt-
an der federhärte wegen der überragenden bremse nichts verändert.
Hinten etwas weicher, so komm ich dann auch locker mit den Füßen auf den Boden. Im gelände so auch ganz gut zu fahren.
2. Motor- ist ja ne richtige drehorgel Cool

.
bei meinem Schwager (KTM-Tech) das Teil mal richtig abgestimmt.
Das lästige Geruckel unterhalb 3000 ist weg, Rolling Eyes

verbrauch 4,5 - 5,5 l.
3. habe auch das KTM Windschild - etwas zu kurz für Dauer 130 auf der Bahn. Höheres ist aber in Arbeit.
4. Sitzbank- für Gelände gut, da optimaler Kontakt.
Für Langstrecke auf Straße ein folterinstrument contra

Fahre daher im Radlerunterhose, ausreichend von Tankstopp zu Tankstopp.
6. Was mich für Touren aber am meisten stört, ist der absolut schwachsinnige Einfüllstutzen. Ich Fahre immer mit Gepäckrolle.
Jedesmal runterpacken und dann wider drauf, schon 2 mal an dem Dreckskatauspuff die Plastikklammotten angeschmort.

Nächstes projekt daher Sumo-Tank wird montiert u. mit hecktank als Reservetank verbunden- so ein Scheiß echt.
Ein Rallytank mit seitlichem Schnorchel ist mir zu teuer-
ich bau dann im winter noch das zusatzkasterl vom higscore aus dem lc 4 forum mit dem K+ N schnorchel ein. das sind dann nochmal 14 nm im mittleren drehzahlbreich mehr.
dann hat das Teil auch auf der Straße richtig Dampf unterhalb 6000.
Ach da fällt mir noch eine baustelle ein- die drosselklappe klemmt manchmal, zeimlich peinlich bei bergabfahren mit abbremsen vor der spitzkehre-
aber das ist wohl ein garantiefall.
sonst bin ich zufrieden, es geht halt nichts über wenig gewicht ....
deswegen fährt die lc 8 auch der 20 kg leichtere sohnemann....
so das wars mal vorerst
grüße hns-ptr

Verfasst am : Mo, 3. Aug 2009, 16:19 Titel:

Gut, dann kaufe ich mir umgehend eine Tube HKS Gabel Gleit Verbesserer für 9,95 Euro, dreh die Druckstufe komplett raus und suche mir einen fähigen Sattler, der Geleinlagen einnäht.

Was den Spaß im Gelände angeht, den glaub ich Euch aufs Wort. Bin halt durch meine kleine Husky sehr verwöhnt. Die hat 57 PS Leistung bei nur 119 kg Gesamtgewicht. Da wirkt selbst eine Gazelle wie die 690 E überdimensioniert. Wink

Verfasst am : Di, 4. Aug 2009, 22:39 Titel:

Hallo Lotse,
hatte die 690er schon zwei Mal als Leihfahrzeug, als meine 990er zur Inspektion war. Kann Deine Beurteilung nur bestätigen. Gegenüber den "alten" Einzylindern geht der Motor richtig genial. Und da das Teil im Vergleich zur 990er relativ leicht ist, kommt eigentlich bei jedem Ampelstart das Vorderrad hoch. Vmax war bei dem Teil knapp über 170 - aber Spaß hat das keinen mehr gemacht! Hat richtig böse gependelt... wacko

Das Fahrwerk ist straff, das stimmt, aber ok. Was mir gegenüber der 990er extrem aufgefallen ist: wie wendig das Teil ist. Beim direkten Umstieg fühlt sich das Teil von der Handlichkeit her schon fast wie ein Fahrrad an. Das lässt sich in der Kurve einfach nochmal ganz locker ein Stück weiter runterdrücken, einfach genial.

Sitzbank - schweigen wir drüber, ist eigentlich keine.

Fazit: als Spaßmobil echt nicht schlecht! Allerdings steht bei mir zum Graben immer noch eine 450 EXC auf der Wunschliste....

Grüsse
schenkel

Verfasst am : Mi, 5. Aug 2009, 16:07 Titel:

Im großen und ganzen, bin ich auch begeistert von meinem Schätzchen, da ich mich meinen Vorrednern in Punkto Fahrwerk, Motor, Handling, usw. anschliesen muss!
Überlege trotzdem ob ich sie behalten soll, da ich heuer auf ner Dolomitenrunde und letztes Jahr in Slowenien festgestellt habe, daß ich leider kein Tourenfahrer, sondern eher Sportfahren bin und ich für den absolut geilen Pässespaß, die lange, langweilige Anreise dafür nicht mehr in Kauf nehmen will unsure

Besser wär mit dem Hänger dorthin zu fahren wo die geilen Kurven sind, abzuladen und die schweren Bikes herzubrennen, wenn ich aber schon auflade, dann hol ich mir lieber gleich ne SUMO und fahre auf ne Strecke, da gibts dann wenigstens keinen Gegenverkehr!
Bin im Moment also ziemlich hin und her gerissen Sad

Verfasst am : Mi, 5. Aug 2009, 21:52 Titel:

Verfasst am : Mi, 5. Aug 2009, 22:33 Titel:

Das ist kein Problem: Machs doch einfach! nicken

Nach fünf Jahren mit großen, teuren Zweizylindern und nach diversen Umbauaktionen stehen hier jetzt zwei kleine Einzylinder in der Garage. Leave heavy, have fun. Cool

Verfasst am : Do, 6. Aug 2009, 14:27 Titel: