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Schalten ohne Kupplung - was sagt das Getriebe?
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ampelixxOffline
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Anmeldungsdatum: 02.05.2008
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BeitragVerfasst am : Fr, 25. Jul 2008, 20:40    Titel: Schalten ohne Kupplung - was sagt das Getriebe? Antworten mit Zitat

Servus zusammen,

bin da über einen Beitrag gestossen, der mich zum Nachdenken, Verstehen-wollen und Ausprobieren gebracht hat: http://forum.lc8.info/viewtopic.php?t=12847
Danke für die super Beschreibungen, wie man ohne Kupplung schaltet. Brauch zwar noch etwas Gewöhnung, aber taugt mir.
Einzig eine Frage lässt mich dabei dennoch nicht los: Wie bekommt es dem Getriebe?
Leider bin ich mit Motorradgetrieben und ihren Schaltwalzen etc. nicht so vertraut wie mit den grösseren Derivaten mit Synchronschleifringen, Lamellenbremsen, hydrostatischen Drehmomentwandlern bis hin zu Acht-Scheiben-Schwerlast-Ölbad-Kupplungen... huh

Was sagen denn die Technikspezialisten hier dazu?
Gut fürs Getriebe, schlecht fürs Getriebe, dem Getriebe egal?
Was kann ich falsch machen, wie kann ich es besser machen?
Und hoffentlich vielleicht gibts ja welche, die meine Technikwissenslücke hier perfekt schliessen können. Very Happy

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Ein Auto mit 2 angetriebenen Rädern ist nur eine Notlösung. (Zitat Walter Röhrl)
Und wo bekomme ich nun den 2x2-Umbau für meine KTM her???
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ZehlausOffline
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BeitragVerfasst am : Fr, 25. Jul 2008, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Beim Mopped gibt es m.E. keine synchronisierten Getriebe. Ein Schalten ohne Kupplung schadet dem Getriebe bei korrekter Ausführung, d.h. "kraftneutral" bestimmt weniger als so manche Quälerei unter Einsatz der Kupplung.
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KeineTausendMeterOffline
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BeitragVerfasst am : Fr, 25. Jul 2008, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Okay Zehlaus, aber wie schätze ich die Dauer als schädlich ein, die ich benötige bis ich es kann. Habs einmal probiert, ging sehr schwer und war gut zu hören, während meine Schaltvorgänge ohne Nachdenken sehr leise sind. wacko
Wenn's besser ist, würde ich es mir ja gern aneignen, habe aber ohne technischen Sachverstand Hemmungen... mellow
Vielleicht könnte sich jemand mal die Mühe machen, seine Lernerfolge präzise zu beschreiben, oder lohnen der Aufwand bzw. die Fehler, die man machen kann, nicht?

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Mit freundlichen Grüßen aus dem Bergischen Land

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ZehlausOffline
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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 9:56    Titel: Antworten mit Zitat

Grundsätzlich natürlich Schalten mit Kupplung, da diese den Kraftfluss unterbricht. Aber hier wieder:

gschimmy @ Do, 12. Jun 2008, 15:48 hat folgendes geschrieben:
Moin!

An dieser Stelle wieder einmal der Hinweis auf eines der Standardwerke für Motorradfahrer

Die obere Hälfte des Motorrads von Bernt Spiegel


sollte eigentlich mit dem Führerschein verteilt werden.... Wink

VG Schimmi


und der oben genannte Link zum Thema. Meine Meinung ist einfach nur, dass Technik mit Gefühl behandelt werden muss und dann auch keinen Schaden nimmt. Das ist kein Oberlehrerspruch, sondern "Lebenserfahrung", getreu dem Motto: Nach fest kommt ganz lose Wink . Genauso wie man die Verwendung eines Drehmomentschlüssels sehen kann: Manchmal geht es nicht ohne (Anfahren ohne Kupplung ist auch doof!), einigen Leute haben Gefühl beim Schrauben, bei anderen wird es teuer.
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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zehlaus @ Sa, 26. Jul 2008, 9:56 hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich natürlich Schalten mit Kupplung, da diese den Kraftfluss unterbricht. Aber hier wieder:

gschimmy @ Do, 12. Jun 2008, 15:48 hat folgendes geschrieben:
Moin!

An dieser Stelle wieder einmal der Hinweis auf eines der Standardwerke für Motorradfahrer

Die obere Hälfte des Motorrads von Bernt Spiegel


sollte eigentlich mit dem Führerschein verteilt werden.... Wink

VG Schimmi


und der oben genannte Link zum Thema. Meine Meinung ist einfach nur, dass Technik mit Gefühl behandelt werden muss und dann auch keinen Schaden nimmt. Das ist kein Oberlehrerspruch, sondern "Lebenserfahrung", getreu dem Motto: Nach fest kommt ganz lose Wink . Genauso wie man die Verwendung eines Drehmomentschlüssels sehen kann: Manchmal geht es nicht ohne (Anfahren ohne Kupplung ist auch doof!), einigen Leute haben Gefühl beim Schrauben, bei anderen wird es teuer.


Genau... heul
Gruß-BRB

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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

KeineTausendMeter @ Fr, 25. Jul 2008, 23:38 hat folgendes geschrieben:
Okay Zehlaus, aber wie schätze ich die Dauer als schädlich ein, die ich benötige bis ich es kann. Habs einmal probiert, ging sehr schwer und war gut zu hören, während meine Schaltvorgänge ohne Nachdenken sehr leise sind. wacko
Wenn's besser ist, würde ich es mir ja gern aneignen, habe aber ohne technischen Sachverstand Hemmungen... mellow
Vielleicht könnte sich jemand mal die Mühe machen, seine Lernerfolge präzise zu beschreiben, oder lohnen der Aufwand bzw. die Fehler, die man machen kann, nicht?


Ok, dann mal los: Üben ist im 3/4ten Gang leicht. Fahr in niedriger bis mittlerer Drehzahl OHNE Last, und damit meine ich weder Beschleunigen, noch die Motorbremse (beim Gas wegnehmen), also schön gleichmäßig ..

Jetzt brauchst Du die Kupplung mit dem Fuß nur noch anzutippen (d.h. mit Gefühl aber bestimmt) und der nächste Gang flutscht rein. Es klackt. Drin! Gut! Und absolut unschädlich! Hierbei lass das Gas einfach stehen.

Wenn Du etwas Übung hast kommt die nächste Stufe. Kennst Du vielleicht noch alte Autos oder LKWs die mit Zwischengas geschaltet wurden?! Das Prinzip ist das gleiche. Wobei "Runterschalten" (Drauftreten!) einfacher ist, als Hochschalten. Den richtigen Zeitpunkt musst Du einfach vom Gefühl her rausfinden.

Gleichgültig ob mit Motorbremse oder beim Beschleunigen - kurz vom Gas bis die Kupplung keine Kraft mehr überträgt, d.h. die Kraft vom Motor gleich hoch ist wie die Kraft, die vom Ritzel kommt. Knackig die Schaltung nach oben oder unten treten und fertig. Klack! Gut! Und völlig unschädlich! Das ganze geht in einer Zehntelsekunde. Feste Stiefel helfen. Etwas hakeliger ist das Hochschalten (nach-oben-schalten), wenn die Kiste sehr heiß ist. Dann brauchst Du manchmal etwas mehr Nachdruck.

Üben bitte mit Gefühl, dann wunderst Du Dich nicht mehr, warum Dein Nehmerzylinder so lange hält Wink .

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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Klack!?? Nö - kein Klack! Noch nicht mal ein Kläckschen ... Wink ... und hochschalten ist einfacher als runterschalten ... Aber sonst hat er Recht, der pieTT
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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="PieTT @ Sa, 26. Jul 2008, 14:03"]
KeineTausendMeter @ Fr, 25. Jul 2008, 23:38 hat folgendes geschrieben:


Wobei "Runterschalten" (Drauftreten!) einfacher ist, als Hochschalten.

Und völlig unschädlich !

Etwas hakeliger ist das Hochschalten




Hallo,

hier muss ich mal etwas gegen Voten !

Als erstes zum Thema "VÖLLIG UNSCHÄDLICH", ich denke Du verkaufst Getriebe oder ? Weil ansonsten muss man einfach sagen, das die Kraft so gut wie nie 100/100 ist und somit immer ein erhöhter Verschleiß an den Zahnrädern des Getriebes zu vermerken ist.

Wenn man(n) das ganze aber perfektioniert hat, kann man sehr Verschleißarm so schalten aber merke: Ein Satz Kupplungslammelen kostet in jeden Fall weniger als ein neues Getriebe !

Zu dem Thema was geht einfacher: Wenn man das runter schalten als einfacher als das hoch schalten empfindet, dann ist das ein gutes Zeichen dafür, das hier mit Kraft gearbeitet wird (drauflatschen ist einfacher als mit dem Spann hoch ziehen) und das ist dann wieder ein Zeichen dafür, das man es nicht kann !!!

HIER WIRD’S DANN AUF DAUER TEUER !!!

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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Rob @ Sa, 26. Jul 2008, 15:52 hat folgendes geschrieben:
Klack!?? Nö - kein Klack! Noch nicht mal ein Kläckschen ... Wink

Beim mir klackt's auch nicht immer, aber oft - zum Glück, ich schalte unter Last Mr. Green

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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

NACHTRAG: die Geräuche und Lautstärke sollte ähnlich der "schalten mit kuppeln" sein, sonst sollte man die Technik auch lieber erst lernen !!!
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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

HotFire @ Sa, 26. Jul 2008, 15:52 hat folgendes geschrieben:
Als erstes zum Thema "VÖLLIG UNSCHÄDLICH", ich denke Du verkaufst Getriebe oder ? Weil ansonsten muss man einfach sagen, das die Kraft so gut wie nie 100/100 ist und somit immer ein erhöhter Verschleiß an den Zahnrädern des Getriebes zu vermerken ist.

Lies richtig, mit Gefühl Cool Und dann ist der Verschleiß (auch was die Zahnräder angeht ) gleich "0" im Vergleich zum Crossgelände mit stempelndem Hinterrad Mr. Green

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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 21:29    Titel: Schalten ohne Kuppeln ;-) Antworten mit Zitat

Schalten ohne Kuppeln, bei Grand Prix Piloten ganz normal !

Dazu muss man jedoch sagen, dass die GP Fahrer an Ihren Bikes durch sogenannte Schaltautomaten/Automatiken unterstützt werden. Diese Vorrichtungen sorgen dafür, dass die Piloten auf das Betätigen der Kupplung beim Heraufschalten verzichten können und dadurch wichtige Milli- oder gar Zehntelsekunden beim Rennen einsparen können. Auch die Muskeln in der Hand werden somit nicht so sehr belastet wie beim Schalten mit Kuppeln !

Diese Schalthilfen funktionieren wie folgt: während des Gasgebens - beim gleichzeitigen Kontakt des Fußes mit dem Schalthebels, wird kurzzeitig die Benzinpumpe abgeschaltet bzw. die Zündung unterbrochen.

Hierdurch wechselt der Motor vom Zugbetrieb auf Schubbetrieb und entlastet für Sekundenbruchteile das Getriebe. Jetzt kann ohne Betätigung der Kupplung und annähernd ohne Verschleiß der nächst höhere Gang eingelegt werden.

Da wir aber an unseren LC8 keine Vorrichtungen haben, die uns helfen und diese ja eh nur beim Hochschalten helfen würden, machen wir es auf eine andere Art und Weise, die ich hier beschreiben möchte.

Als erstes sei noch mal gesagt, dass lautes Krachen als absolute Unmutsäußerung des Getriebes zu Verstehen ist und mit verstärktem Karies bestraft wird (siehe Abrieb beim Ölwechsel) oder im schlimmsten Fall mit Getriebetotalschaden endet ! Außerdem wer sich durch das Schalten ohne Kuppeln unsicher fühlt, sollte es entweder lassen oder abseits des öffentlichen Straßenverkehrs üben und erst mal ohne Schräglage und nicht auf Schotter oder so !


Zur Technik:

Beim Anhalten und beim Losfahren brauchen wir natürlich immer noch die Kupplung und im Fahrbetrieb simulieren wir einfach mit dem Gasgriff das Verhalten der GP Schalthilfen.


Das Hochschalten stellt die einfachere Variante des Schaltens ohne Kuppeln dar !

Wir befinden uns also in der Beschleunigungsphase „bei offenem Gasgriff“ kurz vor dem Zeitpunkt des Hochschaltens üben wir bereits einen leichten Druck mit dem Spann auf den Schalthebel aus ! Wenn nun der Zeitpunkt des Hochschaltwunsches gekommen ist, gehen wir kurz vom Gas „am Anfang (beim Üben) etwas mehr, später nur noch wenige Grad“, jetzt wechselt der Motor vom Zugbetrieb in den Schubbetrieb und zu dem Zeitpunkt, wo keine nennenswerte Kraft mehr auf dem Getriebe lastet, lässt sich der Fuß ohne große Kraft anheben und wechselt in den nächst höheren Gang. Sollte es zu einem Krachen kommen, war entweder die Zugkraft des Fußes zu niedrig oder der Zeitpunkt war falsch ! Diese Art des Schaltens kostet zugegebenermaßen etwas Überwindung. Hat man aber den richtigen Zeitpunkt und Druck drauf, flutscht der Gang wirklich Butterweich rein !

Was geht dabei genau vor sich ?
Wir sind vom Gas gegangen und die meisten Bauteile aus dem Getriebe sind nicht mehr auf Kraftschluß/Zug. Jetzt geht der Fuß aus Geisterhand nach oben. Der Fuß übte ja vorher Druck auf den Schalthebel aus und der Schalthebel überträgt diese auf die Schaltwelle. Ab hier sind jetzt nur noch versteckte Teile beteiligt. Die Mitnehmerklaue der Schaltwelle dreht die Schaltwalze um 1/6 Umdrehungen weiter. Die Schaltwalze bewegt die Schaltgabeln. Da die Gabeln in die Zahnradpaare greifen, werden diese auf den Getriebewellen verschoben. Da jenes Zahnrad für den nächsten Gang seitliche Schaltklauen hat, verkeilt sich dieses mit dem benachbartem Zahnrad und das vom vorigen Gang wurde getrennt und der nächste Gang ist eingelegt. Da die Kraft und Geschwindigkeit auf die zwei Zahnradpaare kurz annähernd gleich ist, geht halt auch nix kaputt !


Das Herunterschalten stellt die schwierigere Variante des Schaltens ohne Kuppeln dar, vor allem bei der LC8, da wir ja hier fast alle mit etwas viel Gaszugspiel unterwegs sind (Schieberuckeln/Konstantfahrruckeln) !

Wir befinden uns also in der Verzögerungsphase „bei geschlossenem Gasgriff“ und somit im Schiebebetrieb. Auch hier üben wir wieder etwas Druck auf den Schalthebel auf, aber viel weniger als beim Hochschalten !!! Wenn wir hier zu viel Druck ausüben, springt der Gang schon raus aber der kleinere wird noch nicht rein gehen und uns mit Krachen und Karies belohnen ! Wir üben nun einen leichten Druck auf dem Schalthebel aus, nun müssen wir (wie früher) kurz Zwischengas geben und in dem Augenblick, wo das Getriebe seinen Lastwechsel erlebt, den Druck auf den Schalthebel spontan erhöhen und den nächst niedrigeren Gang rein drücken. Sollte es zu einem blockieren des Hinterrades kommen, war das Zwischengas zu gering. Kommt es zum Getriebekrachen war höchstwahrscheinlich der Zeitpunkt des Schaltens zu früh !

Diese Art des Runterschaltens kostet zugegebenermaßen noch mehr Überwindung als das Hochschalten. Hat man aber den richtigen Zeitpunkt, Druck und Drehzahl drauf, flutscht der Gang auch Butterweich rein !

Achtung !!! Wenn wir beim Fahren jetzt immer den Fuß auf oder unter dem Schalthebel auf Spannung halten, schleifen dadurch die Schaltgabeln immer leicht in den Aufnahmen der Zahnräder, und die Schaltklauen der Zahnräder haben immer leichten Kontakt mit den Nachbarzahnrädern. Dadurch verschleißen die Schaltgabeln oder verbiegen sogar und die Ecken der Schaltklauen runden sich nach und nach ab. Das führt dazu, dass die jeweiligen Nachbarzahnräder nicht mehr richtig einrasten können und das Schalten wird immer schwerer. Im schlimmstem Fall, können die Gänge immer wieder raus fliegen und sollte das dann immer geschehen wird „Der Freundliche“ Euch beim Kauf eines neun Getriebe zur Seite stehen. Generell kann man aber sagen, dass der Verschleiß der Kupplung merklich zurück geht und bei absolut richtiger Vorgehensweise auch der Mehrverschleiß der Schaltklauen zu vernachlässigen ist.

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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Alle Achtung ... Exclamation ... brilliant ... etwas Oberlehrerhaft (man spürt förmlich den erhobenen Zeigefinger Wink ), aber gut geschrieben und korrekt ...

Ich hab nur keine Ahnung, warum Du auf die Idee kommst, dass wir alle das Getriebe KRACHEN lassen und uns damit unterstellst nicht schalten können ... Das passiert bei mir nicht - zudem ich immer nur hochschalt' - heisst: So wie ich's mach', tönt's gesund ...

Was ich NICHT mach: Unter LAST in irgendeine Richtung schalten - da ist dann dieses unschöne Geräusch und unschöne Geräusche machen - mal schneller, mal weniger schnell - unschöne Löcher im Portemonnaie ...

nebenbei: leider liest man das nur - wenn man hören könnte was Du schreibst, käm's wahrscheinlich anders rüber ...

griessli
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BeitragVerfasst am : Sa, 26. Jul 2008, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Rob @ Sa, 26. Jul 2008, 21:40 hat folgendes geschrieben:
Alle Achtung ... Exclamation ... brilliant ... etwas Oberlehrerhaft (man spürt förmlich den erhobenen Zeigefinger Wink ), aber gut geschrieben und korrekt ...

Ich hab nur keine Ahnung, warum Du auf die Idee kommst, dass wir alle das Getriebe KRACHEN lassen und uns damit unterstellst nicht schalten können ... Das passiert bei mir nicht - zudem ich immer nur hochschalt' - heisst: So wie ich's mach', tönt's gesund ...

Was ich NICHT mach: Unter LAST in irgendeine Richtung schalten - da ist dann dieses unschöne Geräusch und unschöne Geräusche machen - mal schneller, mal weniger schnell - unschöne Löcher im Portemonnaie ...

nebenbei: leider liest man das nur - wenn man hören könnte was Du schreibst, käm's wahrscheinlich anders rüber ...

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Hallo Rob,

der Text sollte nicht Oberlehrerhaft wirken und auch nur Die ansprechen die jene Art des Schalten noch erlehrnen wollen.

Ob Du oder Andere das können, kann und will ich nicht beurteilen, denn es geht mich ja letztendlich nix an ;-) aber ich will andere vor teuren Reperaturen schützen und sonst hatte der Text keinen Zweck.

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BeitragVerfasst am : So, 27. Jul 2008, 9:49    Titel: Antworten mit Zitat

HotFire @ Sa, 26. Jul 2008, 22:26 hat folgendes geschrieben:

der Text sollte nicht Oberlehrerhaft wirken und auch nur Die ansprechen die jene Art des Schalten noch erlehrnen wollen.

Ob Du oder Andere das können, kann und will ich nicht beurteilen, denn es geht mich ja letztendlich nix an ;-) aber ich will andere vor teuren Reperaturen schützen und sonst hatte der Text keinen Zweck.


Hallo HotFire,

ganz grosse Klasse, !
Bin gestern einiges Unterwegs gewesen, hab a bisserl rumprobiert und mir meine eigenen Gedanken dabei gemacht.
Worauf ich ebenfalls kam, ohne von den GP Schalthilfen zu wissen: Der Gangwechsel erfolgt mit dem geringsten Aufwand, sobald wie geared neutral sind.
Beim Hochschalten also beim Gaswegnehmen im Übergang von Zug- auf Schubbetrieb. Das funktionierte gestern meist auch schon sehr gut. Schalthebel vorspannen und gleichzeitig Gas zudrehen. Resultat war kaum spürbares und geräuschloses Schalten, wie es richtigerweise wohl sein sollte.
Beim Runterschalten hab ich mir noch deutlich schwerer getan. Das Zwischengas geben verlangt, wie du schon sagst, mehr Feingefühl, aber auch hier war mein Eindruck, dass es leichter geht, wenn ich vom Zug- in den Schubbetrieb wechsel, anstatt andersherum, wie es logischerweise eher Sinn machen würde. Schätze aber mal, dass das reine Übungssache bei mir ist.
Leider ist mir bisher noch keine Zeichnung eines Motorradgetriebes untergekommen, dass ich anhand derer herauslesen könnte, an welcher Stelle unnötig Verschleiss / Schäden entstehen könnten.
Liege ich richtig mit meinem 3/4-Wissen, dass die Schaltwalze über die eingefräste Kulisse auf die Schaltgabeln greift und deren Lage verändert. Diese wiederum sorgen für einen Formschluss von verschiebbaren Klauenkupplungen, die ihrerseits anschliessend im dauereingriff laufenden Zahnradpaaren zu- und wegschalten. Synchronisationsschleifringe gibt es beim Motorrad nicht, die im PKW / LKW als erstes leiden würden.
Für welche Lebensdauer / Laufleistung / Betriebsstundenzahl werden Motorradgetriebe usw. eigentlich ausgelegt? Ich weiss, alles abhängig vom Einsatzzweck, aber es gibt immer eine konstruktive Lebensdauerauslegung.

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