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Erklärung für die Kopfdichtungsschäden

 
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hoarschdOffline
Fahrschüler
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BeitragVerfasst am : Fr, 20. Feb 2004, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Freunde!

Ich bin jetzt die andauernde Rumraterei leid und gebe hier die Erklärung für die Wasserverluste:

Wenn im Werk die Zylinderkopfschrauben mit einem drehmomentgesteuerten Druckluftschrauber angezogen werden und das Gewinde einen für das Auge fast nicht sichtbaren Flugrost hat, weil die Stehbolzen zufällig mit etwas zu wenig Korrosionsschutz und zufällig etwas zu lange im Regal lagen, dann schaltet der Schrauber zwar beim gleichen Drehmoment ab, aber ein Teil des Anzugmomentes "versickert" im Gewinde.

Die Reibung zwischen Schraube und Gewinde ist dann nämlich größer und deswegen wird beim Anziehen der Zug erhöht und irgendwann verdreht sich die Schraube ein wenig. Diese Verdrehung fehlt dem Stehbolzen an der Vorspannung, weil sich dabei ja nicht die Mutter auf dem Gewinde gedreht hat! Dadurch wird die Dichtung weniger stark an die Fläche gepreßt und das vermindert natürlich die Dichtwirkung.

Wenn man einen alten Motor zerlegt hört man beim Losschrauben oft zwei Knacks! Der erste ist der vom Zurückdrehen des Stehbolzens und der zweite ist der vom Lösen der Schraube auf dem Gewinde.

Um diese Verdrehung, die übrigens auch schlecht für den Stehbolzen ist, zu verhindern, verwendet man bei sehr genauen Verschraubungen kein Drehmoment-, sondern ein Drehwinkelgesteuertes Anziehen. Das erkennt man u. a. daran, daß der Stehbolzen am Ende z. B. einen Vierkant hat. Damit wird der Stehbolzen festgehalten und es kann sich dann nur die Mutter auf dem Gewinde drehen. Die Mutter wird dann bis auf den Anschlag gedreht und dann um einen bestimmten Winkel weitergedreht.

Kurze Stehbolzen und Schrauben verdrehen sich zwar nicht, aber durch die Gewindereibung zieht der Drehmomentschlüssel die Verschraubung einfach nicht so fest an wie bei einem geölten Gewinde.

Den mangelnden Anzug kann man vermindern, indem man die Gewindereibung durch einen Tropfen Öl herabsetzt. Genau das steht übrigens in dem Email an die KTM-Händler als Tipp für die Reparatur! Ich habe es selbst gelesen als die Kopfdichtung bei meiner LC8 fällig war.

Dieser Fehler trat übrigens auch schon bei ganz anderen (auch Auto!) Herstellern auf und ist meiner Meinung nach keine Schande. Dafür gibt es ja die Garantie!

Horst H. aus K.
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SimonOffline
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BeitragVerfasst am : Fr, 20. Feb 2004, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Super schönen Dank für diese Ausführungen, so macht lernen spass...

cu Simon

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ktm-pilotOffline
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BeitragVerfasst am : Fr, 20. Feb 2004, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

@hoarschd,

ich denke die Rumraterei um die Ursache des Defekts kam hier noch gar nicht richtig auf.
Die Erklärung für die Wasserverluste (überlaufen des Ausgleichsbehälters) war bis jetzt meines wissens nach immer die Kopfdichtung, manche wollten es halt nicht glauben, oder sie haben nicht genug Gas gegeben...

Nach dem Wechsel der Kodi´s sind die Probleme ja dann auch verschwunden.

Das mit dem Drehmomentgesteuerten Schrauben anziehen ist halt längst nicht die ausgereifteste Lösung wie Du ja schon sagtest.
Das beste wäre wenn man solche Schraubenverbindungen wie am Zylinderkopf Streckgrenzengesteuert anziehen würde. Das könnte man wunderbar über die Schraubenverlängerung beim anziehen steuern, ich weiß nur nicht wie weit die Messung der Schraubenlänge über die Schalllaufzeit vom Kopf-Schraubenende-Kopf zur Zeit ist.

Gruß
ktm-pilot




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ktm-pilot

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adviOffline
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BeitragVerfasst am : Fr, 20. Feb 2004, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

weil wir gerade beim Lernen sind

Was ist denn bitte
Zitat:
Streckgrenzengesteuert
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