Adventure 950S Bj04 - jetzt ist sie reisefertig!

Anmeldungsdatum: 12.04.2008

Tja…letzten Sommer war`s soweit….nach 25 Jahren und rund 300.000km auf Yamaha XS1100 – sowohl Solo als auch im Gespannbetrieb – musste einfach wieder mal was Neues her….(…Ok, ich geb`s ja zu, mit einer XT550 und einem BSA A7 Gespann bin ich den Eisenschweinen zwischendurch mal fremd gegangen…..das ist aber auch schon eine Ewigkeit her……)
Langer Rede kurzer Sinn: Der Allerwerteste meiner Holden, die örtliche Nähe zum – wie sagt`s Ihr immer so schön – „Freundlichen meines Vertrauens“ und natürlich auch eine gehörige Portion Nationalstolz haben schlussendlich den Ausschlag gegeben: seit dem vergangenen Herbst streitet sich eine GO - also eine 950S Baujahr 04 - mit meinen restlichen Schätzchen (…bin irgend so was wie ein Motorradmessy und kann einfach nix wegschmeißen…) um einen Platz in der Garage.
Und wer sich jetzt von Euch die Mühe macht und weiter liest wird bald merken dass ich im vergangenen Winter so das eine oder andere Stündchen bei Euch im Forum verbracht habe.

…..und anschließend noch viel mehr Stunden in der Garage…..

Also gleich an dieser Stelle ein ganz dickes Dankeschön an all die fleißigen Forenschreiber unter Euch, habe viel über mein neues Spielzeug bei Euch erfahren, über viele Beiträge gestaunt, über manche herzhaft gelacht und so einiges von Euch gelernt…..
Kann es mir jetzt also einfach nicht verkneifen Euch meine Kant`n einfach mal vorzustellen…..

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:32 Titel:

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:35 Titel:

Gekauft habe ich sie über meinen Händler.
Eckdaten: ca.2200 km beim Kauf und eigentlich nur im Jahr 2004 gefahren. Kaufpreis € 9600.- incl. Händlergewährleistung.
Der Vorbesitzer hatte sie einmal nach rechts im Stand umgeschmissen und da sie damals noch keine Sturzbügel d`rauf hatte brauchte ich mir über die ersten Kratzer im Tank auch keine Sorgen mehr zu machen. (..sind aber harmlos und nur von Fetischisten aus der Nähe zu sehen…).
….und ich weis das da wahrscheinlich noch ein paar mehr kommen werden – hoffentlich aber dann solche die an geile Ausfahrten in die Pampa erinnern und nicht an einen Umfaller vor der Eisdiele…..g!

Habe auch ganz konkret nach einem Vergasermodell gesucht da ich diese „antiquierte“ Technik unterwegs mit ein biss`l Werkzeug und Hausverstand vollständig im Griff hab`. Nichts gegen Einspritzer und ABS (…das ließe sich ja noch wegschalten bzw. ausbauen), aber meine Horrorvision ist ganz einfach irgendwo in der Pampa zu stehen, Sprit und Funken sind da und aus der Düse kommt: nix….and that´s it.
Und – und damit auch mal ein ernster Kritikpunkt an KTM: Wenn bei den Einspritzern die Elektrik auch so brutal in den Rahmen geworfen wird wie ehemals bei den Vergasermodellen möcht` ich ganz gerne wissen was sich da dann so in 7 -8 Jahren und nach vielen Rüttelstrecken mit der ganzen Sensorik abspielt…!
Ich könnte jetzt ja noch lange über Kabel, welche mit Kabelbindern und viel Gewalt um scharfe Kanten gerödelt wurden, über nicht Vertrauen erweckend wasserdichte Steckverbindungen unter`m Motorschutz und so weiter lästern…Ok, ist aber hiermit erledigt.
Mit anderen Worten: die Elektrik ist auch schon der einzige Punkt über den ich mich WIRKLICH ..ähhh…“gewundert“ habe…..

Ansonsten finde ich die Kant`n einfach nur SUUUUUUPER!!!!!

Womit auch dieser Punkt abgehakt wär`…..G!

Nachdem noch keinerlei Updates erledigt waren und ich gerade um 4 Monate aus der 3-Jahres Garantie draußen war wurde also eine – zugegebenermaßen honigsüße – Mail Richtung Mattighofen verschickt was denn da nun zu machen sei….Fazit und großes Lob an KTM: Zylinderkopfschrauben bzw. Scheiben: erledigt. Zwischenwellenverschraubung: erledigt. Hinterer Hauptbremszylinder: erledigt. Sollten so die wichtigsten Updates gewesen sein….
Und was für mich ganz besonders wichtig war: ich hatte die Gelegenheit bei meinem Händler einen Bastelnachmittag mitzumachen. Wer weis was bei diesen Updates gemacht wird weis auch bis zu welchem Grad hier der Motor einen Striptease hinlegt – sprich: tiefe Einblicke in die Mechanik und eine kostenlose Serviceeinschulung incl. großem Service so nebenbei. Habe vor in Zukunft (…und sollte es die Freizeit zulassen…) sämtliche Servicearbeiten selber zu erledigen (…Ok – das Runterkriegen des Mantels des Hinterreifens stellt mich in der Pampa noch vor ein ungelöstes Problem da ja nicht immer ein freundlicher Kollege mit Seitenständer zur Hand sein könnte….. und bevor ich für einen „normalen“ Reifenwechsel zu Hause den Mantel im Schraubstock runterquäle werd` ich mit der Felge im Kofferraum wohl die drei Minuten bis zum Händler und seiner Montiermaschine ganz relaxet mit dem Auto anreisen….)

Vom Freundlichen kaum daheim hat sich die GO dann bei mir in der Garage gleich ein zweites Mal entkleiden dürfen:
1.Schritt: Der ganze unnötige Schlauch- und Kabeldschungel rund um den Motor muss gelichtet werden. Ich brauch Platz…!!
SLS, EPC und Konsorten haben nun ein beschauliches Kartonleben im Kellerregal, ebenso die serienmäßigen Hochleistungsarschbackengriller welche durch REMUS-Revolution-Endtöpfe ersetzt wurden.
2.Schritt: Sommers Door, Vergasernadel um Eins hochgesetzt.
3.Schritt: Serienelektrik überarbeitet, haufenweise Stecker und Kabel anders verlegt bzw. mit Kontaktspray und Polfett behandelt und mit Schrumpfschlauch abgedichtet.
4.Schritt: Original Benzinleitungen eliminiert, die beiden Tankhälften-Benzinhähne mit Schnellkupplungen über ein T-Stück in eine dicke Leitung zusammengefasst und direkt zur Benzinpumpe verlegt. Ein weiteres Stück Schlauch und eine dritte Schnellkupplung an den originalen Benzinhahn dran und fertig war die orichinal-KTM-Campingkocher-Befüllvorrichtung……
5.Schritt: Sturzbügel, breite hintere Gebäckbrücke, Seitenständerverbreiterung, Alu-Kühlergitter und Alu-Motorschutz mit Werkzeugfach montiert. Dabei an Stelle der vorderen Originalschrauben des Motorschutzes zwei gedrehte Bolzen mit Bohrungen in den vorderen Aluträger verschraubt und verklebt. Der Motorschutz wird im hochgeklappten Zustand mit zwei Splinten zu den Bolzen gesichert, zusätzlich sichern die Splinte auch noch die Bolzen vor Lockerung. Als weitere Sicherung ein dünnes Stahlseil mit einem Karabiner abnehmbar innen zwischen Motorträger und Motorschutz angebracht so das selbst bei entfernten Splinten der Motorschutz erst mal nur wenige Zentimeter nach unten kippt.
Fazit: Eine Lösung bei der ohne Werkzeug der Motorschutz innerhalb weniger Sekunden heruntergeklappt werden kann und dennoch doppelt gegen selbstständiges Lösen gesichert ist.

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:36 Titel:

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:37 Titel:

Alles wieder zusammengebaut und noch schnell mal ein paar Tage und ein paar hundert Kilometer getestet……

Und wieder ab in die Garage – nach vielen Jahren Kardanantrieb nervt das Kettenschmieren doch ordentlich! Also muss ein Scott-Oiler her. Nach einigem Grübeln habe ich mich zu folgender Anordnung der Leitungen entschieden:

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:38 Titel:

Zufuhr und Verteilung erfolgt über den Kettenschutz, eine Düse schmiert am Kettenrad von unten; eine zweite Düse schmiert an der Kette von oben. Zur Anbringung der oberen Düse musste der Kettenschutz mit einem Kunststoffteil verlängert werden.
Der Öler selber incl. der große Tank von ScottOiler passt wie maßgeschneidert in`s Werkzeugfach unterm Sitz.

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:42 Titel:

Wieder ein paar Tage und ein paar hundert Kilometer raus auf die Strasse…..
Wie sich zeigte funktioniert der Öler wirklich gut und hält die Kette schön feucht und sauber. Um genauer zu sein: Die Kette war perfekt geschmiert – inklusive der Hinterteile sowohl von meiner Holden als auch von der Kant`n….!!
Nach einigen Experimenten mit diversen Gummilappen ist schließlich Folgendes dabei herausgekommen:

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:43 Titel:

Popscherl der Holden und Alukoffer der GO bleiben jetzt schön sauber und gegen eventuelle Vibrationsschäden hat der Kettenschutz auch gleich noch eine dritte Befestigungslasche bekommen.
Aus Sicherheitsgründen habe ich bei der gesamten Konstruktion auf Metallteile verzichtet, sogar die letzte auf den Bildern noch ersichtliche Befestigungsschraube für den Verteiler wurde in der Zwischenzeit gegen eine Kunststoffschraube aus dem Modellbau getauscht. Sollte sich hier also trotz bereits abseits von Asphalt ordentlich getesteter Stabilität dennoch mal was lösen so können sämtliche Teile von Kette bzw. Felge ohne Gefahr geschreddert werden.

Und der nächste Strip in der Garage stand an: Zusatzscheinwerfer, Zusatzarmaturen ( Öldruck, Öltemperatur und Voltmeter) sowie – weil ma schon mal dabei sind – die Nachrüstung der Vergaserheizung. Eine optische Ölkontrolle a`la lc8-Forum sowie Ölwechsel ohne Tankabbau für zwischendurch und außerdem soll eine Baehr-VERSO-Gegensprechanlage für zwischenmenschliche Kontakte mit der Holden und ein Garmin-ZUMO für Wegweisung, Musikberieselung und so wirklich wichtige Dinge wie Telefonieren während der Fahrt sorgen.
Also wurde so um die Weihnachtsfeiertage die Garage eingeheizt und ich und die GO sind mal für einige Zeit unter einem Haufen aus Hydraulikschläuchen, Verschraubungen, Kabeln, Steckern, Schaltern, Splinten, Elektrokupplungen, Sicherungen, Schrumpfschläuchen und was weis ich allem verschwunden….
Nach Verbrauch einiger Urlaubstage und etwa 10 Paketen Braunkohlebriketts schaute das Ganze dann so aus:

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:43 Titel:

Linke Hamsterbacke: Digitale Öltemperaturkontrolle, roter Kippschalter: Vergaserheizung über eigenes Relais ohne original Thermoschalter; blauer Schalter: Xenon-Weitstrahler über eigenes Relais, schaltet über Fernlicht; grüner Schalter: Breitstrahler über eigenes Relais, schaltet über Abblendlicht; grüne Kontrollleuchte: zusätzliche Blinkerkontrolle links.
Rechte Hamsterbacke: Digitale Öldruckkontrolle, Digitales Voltmeter, zusätzliche Blinkerkontrolle rechts.
Alles bei Betätigung beleuchtet und wasserfest IP67, die Motosens-Anzeigen sind für den Betrieb in Motorrädern und Motorbooten gedacht und ohne bewegte Teile mit verschiedenfarbigen Leuchtdioden und Helligkeitssensoren ausgestattet. Sie sind nur einige Millimeter dick und mit doppelseitigem Klebeband und einer kleinen Bohrung in der Backe sehr Platz sparend zu befestigen.

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:45 Titel:

Einige Details zu diesen Arbeiten:
Auch die Baehr-Anlage hat gut vibrationsgedämpft und spritzwassergeschützt noch über dem ScottOiler im Werkzeugfach Platz. Die dort entstehenden Temperaturen sind zwar hoch aber auch nicht höher als bei direkter Sonneneinstrahlung und da die Anlage keine hohe Leistung aufnimmt sollte eine gut ausgeführte Elektronik das warme Ofenplatzerl eigentlich problemlos wegstecken…..der kommende Sommer wird`s ans Licht bringen.

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:45 Titel:

Hallo Professor,

schöner Einstand von Dir.

Allzeit gute Fahrt mit Deinem Liebling.

Vielleicht sieht man sich mal in OT beim Cris.

MfG Ingo

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:45 Titel:

Die Helmkupplungen für die Baehr sind in der Plastikabdeckung des Tankfaches untergebracht und lassen sich bei Verwendung eines Tankrucksackes ein Stück herausziehen. Nach Innen haben sie einen Anschlag um nicht unter der Abdeckung zu verschwinden und um das Anstecken der Kabel zu erleichtern.

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:47 Titel:

Zumo, Baehr-Anlage und ein Nokia-Handy spielen über Kabel untereinander und Bluetooth zum Handy ohne Probleme zusammen – diese Kombination darf man in Hinblick auf Bedienbarkeit, Funktionen und Klangqualität durchaus als ausgereift bezeichnen.
Wollte ursprünglich Alles kabellos über zwei parallele Bluetooth-Verbindungen laufen lassen aber die Tonqualität in den Helmen stellte sich als einfach zu mies im Speziellen für Musik heraus. (...konnte mir für einen Test einen Helm mit kabellosem Helmset ausborgen – das Problem war nicht die Qualität der Lautsprecher sondern die Qualität (..wahrscheinlich Bandbreite) der Bluetooth-Verbindung zum Headset.
….Knister, Knaster…….
Außerdem möchte ich mir on the road das allabendliche Aufladen der Headsets ersparen

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:48 Titel:

Die sich aus der originalen Rückspiegelbefestigung ergebenden Bruchstellen waren mir auch ein Dorn im Auge. Abgesehen vom Ersatzteilpreis ließe sich der Kupplunghebel ja noch behelfsmäßig bis nach Hause feströdeln – Bei der Bremsarmatur geisterte da aber irgendwie das bild eines aufgeknackten Bremsflüssigkeitsbehälters durch meinen Kopf…..
Unter der Ersatzteilnummer 50312042000 sind bei KTM Spiegelhalterungen erhältlich (passen beidseitig…) mit denen an der linken Lenkerhälfte der Spiegel vollständig von der Kupplung getrennt werden kann, an der rechten Lenkerhälfte kann man zumindest die Originalschelle der Bremsarmatur gegen die Gewindehäfte einer Spiegelhalterung tauschen und nachdem dieser Teil nun die Schwachstelle ist wird wohl er als erster brechen und die Armatur ist aus dem Schneider….
Da die originalen Spiegeln jedoch dabei ziemlich weit nach innen wandern habe ich sie in der Zwischenzeit gegen Spiegel mit Gelenk von KTM-Sommer getauscht. Die können am Gelenk weiter nach Außen gekippt werden und die Sicht ist wieder Ok.
Eine Ersatzschelle wandert zu den Ersatzteilen in die Hamsterbacken und damit dürfte das Problem abgehakt sein.

Verfasst am : Sa, 12. Apr 2008, 14:49 Titel: