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Unbefestigte (feuchte) Kurven fahren

 
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FlameDanceOffline
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BeitragVerfasst am : Mo, 12. März 2007, 11:15    Titel: Unbefestigte (feuchte) Kurven fahren Antworten mit Zitat

Moin,

ich bräuchte mal nen Tipp.

Von der Tiger und der R80 kenne ich als schnelle Kurventechnik bei scharfen Kurven auf losem und/oder rutschigem Untergrund: Anbremsen, ggf. aufstehen, Schwenk mit durchdrehenden Hinterrad durch gezielten, wohldosierten Gasstoß, mit dem Vorderrad als (zumindest gedachte) Rotationsachse.

Mit der LC8 kriege ich das nicht richtig hin: Meist bleibt das Hinterrad in der Spur, statt dessen schiebt die Kiste mehr oder minder geradeaus über's Vorderrad.

Diese Unterschiede zu meinen bisherigen Motorrädern fallen mir auf: Die KTM ist weniger kopflastig, also liegt relativ mehr Gewicht auf dem Hinterrad. Die (Serien-)bereifung ist weniger straßenorientiert. Beides sorgt für mehr Traktion am Hinterrad, vermute ich.

Was muß ich an meiner Fahrtechnik ändern? Reicht 'ne kleine Änderung oder muß ich völlig umstellen?

Grüße,
Stephan

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marcoOffline
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BeitragVerfasst am : Mo, 12. März 2007, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hinstellen? In der Kurve? Nee...
Vorher stehen, in der engen Kurve hinsetzen. Rasten richtig belasten. Bevor ich mir jetzt die Finger wund tippe, kopier ich eine Part von Bert von Zitzewitz' Endurofahrschule hier rein.

Vielleicht solltest Du Dir überlegen, ein Enduro Fahrtraining zu buchen... Wink
Und lass lieber das ABS aus. Auch wenn es mal auf einem Waldboden funktioniert hat ...

Die Tipps sind übrigens sehr gut und finden sich an verschiednen Stellen im Netz. U.a. hier: http://www.hessler-motorsport.de/etraining/fahrtechnik1.html



4. Kurven

Zur einfacheren Behandlung "zerlegen" wir die Kurve in drei Bereiche:
- Anfahrt mit Bremsphase
- Richtungswechsel (die "eigentliche" Kurve)
- Abfahrt mit Beschleunigung

4a. Zur Anfahrt:

Wir kommen stehend auf die Kurve zu (wie siehe 2.), möglichst auf einer Linie ohne Löcher und mit gutem Grip. Gerade vor der Kurve ist das Stehen besonders wichtig, damit wir das Motorrad sauber und sicher in die von uns angestrebte Spur dirigieren können und gleichzeitig die Schläge von den Anbremswellen ausgleichen. Um das Motorrad stabil halten zu können, müssen wir möglichst weit hinten stehen. Den Grip brauchen wir zum Bremsen. Natürlich werden grundsätzlich beide Bremsen gleichmäßig und intensiv genutzt! Das Hinterrad darfauf keinen Fall blockieren, da es sonst nur geradeaus rutscht und nicht in unseren "Halt"(s.u.) läuft!

4b. Die Kurve:

In dem Moment, in dem das Vorderrad Halt hat (Spurrille, Anlieger, besonders griffiger Boden, etc.) und die eigentliche Richtungsänderung stattfindet (in der Regel kurz vor dem Scheitelpunkt der Kurve), setzen wir uns hin! Beim hinsetzen ist darauf zu achten, daß der Bremsfuß von der Bremse geht, ansonsten hat man das gesamte Gewicht des Beines/Körpers auf der Bremse und das Hinterrad blockiert! (Vor allem bei Linkskurven ein Problem!) Wir setzen uns in der Regel möglichst weit nach vorn, Richtung Drehpunkt (Steuerkopf). Dabei ist wichtig, daß nicht nur der Hintern vorn ist, sondern auch Oberkörper und Kopf müssen mitkommen!

Eine Grundregel lautet: Je enger die Kurve, desto weiter nach vorn muß ich! Der Oberkörper ist dabei in einer Linie mit dem Motorrad (von hinten betrachtet! Ausnahmen gibt es immer...). Wir lassen uns dann mit dem Motorrad in die Kurve "fallen". Traut Euch in die Schräglage! Der Kurveninnere Fuß ist nach vorn gestreckt. Er sollte am besten ein wenig nach innen (zum Motorrad) gedreht sein, um die Verletzungsgefahr für das Knie zu verringern. Das Kurvenäußere Knie liegt am Tank/Kühler an, um den Kontakt zum Motorrad zu verbessern.


4c. Zur Abfahrt:

Sobald wir merken, daß beide Räder (also auch das Hinterrad) sicheren Halt haben, können wir beschleunigen. Wichtig ist, daß man nicht zu Früh Gas macht, da man sonst nur quer steht und nicht vorwärts kommt (die Zuschauer lieben das allerdings ...). Wenn der Halt zu Ende ist, muß man das Motorrad aufgerichtet haben, da man sonst durch die Querbeschleunigung und den fehlenden Halt am Hinterrad in den ungewollten Drift geht. Haben wir wieder Löcher nach der Kurve, müssen wir das Hinterrad besonders belasten, damit es nicht an Fängt, umherzuspringen! Wir können das machen, indem wir einfach auf der Sitzbank etwas nach hinten rutschen (das ist die einfachste Methode) oder aufstehen (vor allem bei lieferen Löchern empfehlenswert). Natürlich darf man hier auch das Gasgeben nicht vergessen!

Besonderheiten: Bei Kurven auf sehr hartem Untergrund und z.B. auf Schotterwegen haben wir meist keine Anlieger oder ähnliches. Hier geben wir unserem Motorrad Halt, indem wir extrem die Kurvenäußere Fußraste belasten. Auch sollte jetzt der Oberkörper senkrecht zum Boden sein, bzw. von Oben auf das Motorrad drücken und nicht mehr in einer Linie mit dem Motorrad sein. Wir versuchen sozusagen über unser Gewicht auf der Sitzbankkante und den Druck auf der Raste die Stollen der Reifen in den Boden zu drücken.

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Gruß,
Marc

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FlameDanceOffline
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BeitragVerfasst am : Mo, 12. März 2007, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

marco @ Mo, 12. März 2007, 10:45 hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest Du Dir überlegen, ein Enduro Fahrtraining zu buchen... Wink


Zweifellos! Sobald ich eines finde in der Nähe des Saarlandes, wird gebucht. Bis dahin übe ich halt auf eigene Faust und frage Euch gelegentlich. In meiner Nachbarschaft ist ein MotoCross-Händler, von dem werde ich mir auch ein wenig abgucken, wenn wir mal auf Tour gehen.

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BeitragVerfasst am : Mo, 12. März 2007, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

marco @ Mo, 12. März 2007, 10:45 hat folgendes geschrieben:
Der Kurveninnere Fuß ist nach vorn gestreckt.

Das ist eine grundsätzlich andere Kurventechnik, stammt aus dem Moto Cross mit extrem leichten Machinen - ist die bei dem Gewicht und der Power der LC8 wirklich sinnvoll? Oder zerreißt's einem ggf. mal das Bein, wenn was im Weg ist? Ich hätte da Sorgen ...

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BeitragVerfasst am : Mo, 12. März 2007, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Die LC8 ist recht kopflastig. Eigentlich kannst Du das lassen...
Aber ob Dickschiff oder Cross, die Technik bleibt generell die gleiche.

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Gruß,
Marc

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BeitragVerfasst am : Mo, 12. März 2007, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

"Das Bein zerreißt es" auch im Falle des Falles mit einer Motocross-Maschine! Deshalb sollte man es ja auch immer anspannen/durschstrecken.
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MilanOffline
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BeitragVerfasst am : Mo, 12. März 2007, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Intressantes Thema.
Da gibt ja Tipps und dann noch Gratis
Merci

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